Von der Datenbrille Google Glass bis zum Kugelschreiber für Frauen: Das "Museum des Scheiterns" präsentiert seit Mittwoch misslungene Erfindungen aus aller Welt. Im schwedischen Helsingborg stellt Kurator Samuel West Dinge aus, von denen sich die Hersteller großen Erfolg versprochen hatten.
"Ich hatte genug von all den Erfolgsgeschichten", sagt der Kurator mit isländisch-amerikanischen Wurzeln. "Es ist wichtig, Scheitern zu akzeptieren. Daraus können wir viel lernen." 80 bis 90 Prozent aller Erfindungen, sagt West, seien Flops. Vor allem große Unternehmen kehrten das gern unter den Teppich. Viele von ihnen hat der gelernte Psychologe für sein Museum kontaktiert. Niemand habe aber mit ihm sprechen wollen, sagt er.
In seinem "Museum des Scheiterns" in Südschweden zeigt West seit Mittwoch rund 70 gefloppte Erfindungen. Während sich einige als Schwindeleien herausstellten, wurden andere schlichtweg zu Ladenhütern. Unter anderem zeigt West Apples Newton-PDA, Nokias Spiele-Smartphone N-Gage oder Sonys gescheitertes VHS-Konkurrenzformat Betamax.
"Es war das bessere Produkt", sagt West. Aber Sony weigerte sich, Lizenzen an andere Firmen zu verteilen, während sich die Konkurrenzfirma JVC schnell ein Netzwerk an Partnern aufbaute und seinen Kunden mehr Filme im Format anbieten konnte.
"Sony lernte aber aus dem Fehler", erzählt West. "Beim Herausbringen der CD schloss sich der Konzern mit der Musikindustrie zusammen." Mit der MiniDisc erlebte das Unternehmen später allerdings noch einmal einen Flop. Neben CDs hatten die winzigen Scheiben keine Chance. "Es gab auf dem Markt zu viele Formate zur Auswahl", sagt der Kurator.
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