Faraday FFZERO1

Mysteriöser Tesla-Rivale enthüllt E-Sportwagen

Elektronik
05.01.2016 11:01

Das erst vor 18 Monaten gegründete US-Unternehmen Faraday, das eine "vollständig neue Mobilität" verspricht, hat zur IT-Messe Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas einen ersten, 1000 PS starken Prototypen vorgestellt: den FFZERO1, eine Mischung aus elektrischem Rennauto und Batmobil.

Das erste serienmäßige Faraday-Elektrofahrzeug soll schon in zwei Jahren marktreif sein, wie Entwicklungschef Nick Sampson am Montagabend sagte. "Wir sind sehr schnell." Faraday werde mehr wie eine Technologiefirma geführt, nicht wie ein Autounternehmen.

Allerdings wird nicht der gezeigte futuristische Einsitzer in Serie gehen, er gibt nur einen Ausblick auf das, was da 2018 kommen soll. Das gilt vor allem für die technische Basis. Die Studie nutzt eine modulare Plattform, auf deren Basis künftig zahlreiche Fahrzeugvarianten gebaut werden können. Die Achsen-Elemente sind immer identisch, dazu kommen bis zu vier standardisierte Elektromotoren. Der Raum dazwischen beherbergt die Akkus; er ist variabel und kann auf Kleinwagengröße gestaucht oder für eine große Limousine verlängert werden.

(Bild: AP Images for Faraday Future)
(Bild: AP)
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(Bild: AP)
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(Bild: AP Images for Faraday Future)

Die Spezialität der Studie und künftiger Faraday-Future-Modelle sollen jedoch Vernetzung und automatisiertes Fahren sein. So verfügt der FFZERO1 über Drive-by-Wire-Technik, Internetanschluss und Augmented-Reality-Funktionen. Die technische Ausstattung passt zum Geschäftsmodell des Unternehmens. Man will nicht bloß Autos verkaufen, sondern Mobilität neu erfinden - ähnlich wie Apple, die auch mehr anbieten als besonders schicke Handys. Das Unternehmen hat bereits angekündigt, auch mit Internetdiensten und Apps Geld machen zu wollen.

(Bild: AP Images for Faraday Future)
(Bild: AP Images for Faraday Future)
(Bild: AP Images for Faraday Future)
(Bild: AP Images for Faraday Future)

Keine Chance auf Serienproduktion
Das sehr futuristische und kaum in der Serie umsetzbare Konzeptfahrzeug dürfte zunächst weder bei Tesla noch bei den etablierten Herstellern für größere Unruhe sorgen. Sollte das angekündigte Serienmodell kommen, wird es deutlich konventioneller ausfallen als die Studie. Antreten würde Faraday Future dann nicht nur gegen Modelle von Tesla, sondern auch gegen den neuen E-Sportwagen von Porsche sowie Audis Elektro-SUV.

Firma hat schon 750 Mitarbeiter
Faraday Futures mit Sitz im Süden Kaliforniens hat nach eigenen Angaben bereits 750 Beschäftigte, darunter ehemalige Ingenieure und Angestellte von Tesla und BMW, Apple und Google oder Boeing und SpaceX. Sampson etwa arbeitete vorher bei Jaguar und Tesla.

Am Rand der CES bestätigte das Unternehmen, dass zu seinen Geldgebern der chinesische Milliardär Jia Yueting gehört, der Chef des populären chinesischen Videodienstes LeTV. Faraday und LeTV hätten eine Partnerschaft geschlossen und wollten bei der Produktion zusammenarbeiten, bei der On-Board-Unterhaltung oder dem autonomen Fahren, hieß es.

Start-up baut Werk für eine Milliarde Dollar
Faraday hatte schon im Dezember auf sich aufmerksam gemacht und verkündet, ein Werk im Wert von einer Milliarde Dollar (920 Millionen Euro) in der Wüste von Nevada zu bauen. Damit werde "in den kommenden Wochen begonnen", sagte Nick Sampson.

Dort sollen 4500 Arbeitsplätze entstehen und möglicherweise Tausende weitere Stellen bei Zulieferern. Faraday sucht dafür "passionierte Schöpfer und fleißige Visionäre für neue Konzepte". Die kalifornische Firma ist nach dem britischen Naturforscher Michael Faraday benannt, dem Entdecker der elektromagnetischen Induktion.

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