Glaubt man der Gerüchteküche, wird das nächste iPhone - es soll nächste Woche vorgestellt werden - das teuerste iPhone aller Zeiten. Preise zwischen 1000 und 1200 US-Dollar werden erwartet. Die Preistreiberei sei aber nicht allein Apples Schuld, berichtet ein Analyst. Der für gewöhnlich gut informierte Ming-Chi Kuo von KGI Securities sieht die höheren Kosten für iPhone-Teile, die Apple unter anderem vom Erzrivalen Samsung bezieht, als Grund dafür.
Der größte Kostenfaktor im neuen iPhone sei das Display, berichtet "Apple Insider" unter Berufung auf Ming-Chi Kuo. Weil Apple beim neuen iPhone, das vermutlich die Versionsnummer 8 tragen wird, statt eines LCD-Bildschirms ein OLED-Display einbauen dürfte, steigen die Preise erheblich. Wurden bisher 45 bis 55 US-Dollar pro iPhone-Display fällig, steigt der Preis durch den Umstieg auf OLED auf 120 bis 130 US-Dollar, so der Analyst. Mehrkosten, die durch die komplexe und teure OLED-Fertigung zustande kommen und die man offenbar an den Kunden weiterreichen wird.
Nur Samsung hat die nötigen OLED-Kapazitäten
Bezogen werden die OLED-Displays von Samsung, und hier hat Apple auch kaum eine andere Wahl: Bislang haben nur die koreanischen IT-Riesen Samsung und LG Electronics die teure und komplexe Kunst gemeistert, im großen Stil OLED-Bildschirme zu fertigen. Während LG Electronics dabei vor allem große Panels für TV-Geräte herstellt, hat sich Samsung auf kleine OLED-Panels für Smartphones spezialisiert und stattet die eigenen Geräte auch seit Jahren damit aus. Mit Apple kommt nun ein Großabnehmer hinzu, der dem Report zufolge 160 Millionen OLED-Displays bei Samsung bestellt hat.
Vorerst hat Apple keine andere Wahl, als Samsung den Preis zu zahlen, den die Koreaner für ihre OLED-Technologie verlangen. Der iPhone-Konzern sei aber gut beraten, sich nach anderen Quellen für die selbstleuchtenden Displays umzuschauen, so der Analyst. Ein Bemühen, das offenbar bereits begonnen hat: Apple hat laut einem Bericht des Branchenportals "Digitimes" kürzlich in Taiwan in seine eigene OLED-Forschungseinrichtung investiert, könnte also künftig auch selbst Displays herstellen. Außerdem will man 2018 - da sollen endgültig alle iPhones auf OLED umgestellt werden - auch LG Electronics als Zweitzulieferer für OLED-Bildschirme gewinnen, schreibt "9to5Mac".
Auch andere Teile dürften Preis hochtreiben
Bis es so weit ist, muss Apple den Preis zahlen, den Samsung für seine für ihr sattes Schwarz, die leuchtenden Farben und hohen Kontrast bekannten OLED-Displays verlangt. Wobei der Bildschirm wohl nicht der einzige Preistreiber beim neuen iPhone ist. Immerhin wird gemunkelt, das Jubiläums-iPhone werde mit Finessen wie einem komplexen Gesichtserkennungs-Sensor ausgestattet sein, der ebenfalls seinen Preis haben wird. Geht es nach Ming-Chi Kuo, sei der Umstieg auf OLED-Technologie und der damit verbundene Zwang zum Samsung-Display aber der Hauptgrund für die zu erwartenden höheren iPhone-Preise.
Vor der großen Show am 12. September, bei der Apple zehn Jahre nach dem Erstlingswerk das neue Jubiläums-iPhone vorstellen wird, glauben Branchenbeobachter schon viel über das Gerät zu wissen. Insgesamt erwarten sie drei verschiedene Modelle: zwei Weiterentwicklungen des iPhone 7 mit LCD- und ein höherwertiges iPhone 8 mit OLED-Technologie und fast randlosem Display, wie man es von Samsungs Galaxy S8 kennt. Der Home-Button könnte beim OLED-iPhone verschwinden, Gesichtserkennung dazukommen. Neben einem flotteren A11-Prozessor dürfte das neue iPhone zudem ein Glasgehäuse besitzen und sich kabellos aufladen lassen.
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