Flugreisende aus acht Ländern des Nahen Ostens und Nordafrikas dürfen bei Flügen in die USA künftig keine Laptops und andere großen elektronische Geräte mehr ins Handgepäck nehmen. Das Verbot bezieht sich auf Geräte, die größer sind als Handys - also etwa Tablet-Computer, Laptops, Spielekonsolen und Kameras. Hintergrund für die von den US-Behörden geforderten verstärkten Sicherheitsbestimmungen dürften die Angst vor in Laptops versteckten Hightech-Bomben sowie eine Terrordrohung von Al-Kaida sein.
Erkenntnisse der Geheimdienste würden darauf hindeuteten, dass Extremisten versuchen könnten, Sprengsätze in derartigen Geräten an Bord zu schmuggeln, sagte ein Regierungsvertreter in Washington am Montag. Mobiltelefone hingegen dürfen weiterhin mit an Bord genommen werden.
Acht Länder, neun Airlines und zehn Flughäfen betroffen
Betroffen seien Flüge aus den Ländern Türkei, Jordanien, Kuwait, Saudi-Arabien, Katar, Vereinigte Arabische Emirate, Ägypten und Marokko. Neun Fluggesellschaften sei von Dienstagfrüh an 96 Stunden Zeit gegeben worden, das Verbot umzusetzen, hieß es. Die Maßnahme gelte für zehn Flughäfen - unter ihnen stark frequentierte Drehkreuze wie der Atatürk- Flughafen in Istanbul, die Flughäfen von Doha, Abu Dhabi und Dubai am Persischen Golf, der Mohammed- V-Flughafen in Casablanca und der Flughafen von Kairo.
Bedrohung durch das Terrornetzwerk Al-Kaida?
Der Sender CNN berichtete unter Berufung auf einen US-Beamten, das Verbot stehe möglicherweise in Zusammenhang mit einer Bedrohung durch das Terrornetzwerk Al-Kaida auf der Arabischen Halbinsel. Das US-Heimatschutzministerium erklärte, "mögliche Sicherheitsvorkehrungen" nicht zu kommentieren. "Zu gegebener Zeit" werde es aber eine aktualisierte Information diesbezüglich geben. US-Präsident Donald Trump hatte zuletzt für Bürger aus mehrheitlich muslimischen Staaten Einreiseverbote verhängt, die jedoch zwei Mal von Gerichten ausgesetzt wurden.
Somalia 2016: Sprengsatz in Laptop versteckt
Anfang Februar 2016 war ein Anschlag auf ein Passagierflugzeug im ostafrikanischen Staat Somalia offenbar mit einem in einem Laptop versteckten Sprengsatz verübt worden. Die Explosion hatte rund 15 Minuten nach dem Start von der Hauptstadt Mogadischu in Richtung Dschibuti ein rund ein Meter großes Loch in den Rumpf des Airbus A321 der Fluglinie Daallo gerissen. Dem Piloten war es aber gelungen, die Maschine wieder sicher zu landen.
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