Die Vienna sorgt für einen Knalleffekt im österreichischen Fußball: Per einstweiliger Verfügung will der insolvente Tabellenführer der Ostliga den durch das Regulativ verordneten Zwangsabstieg verhindern!
Das ÖFB-Regulativ widerspricht der österreichischen Insolvenzordnung. Nach eingehender juristischer Recherche brachte die insolvente Vienna beim Handelsgericht Wien mittels eines 32 Seiten starken Konvoluts eine Klage auf einstweilige Verfügung ein. Will demnach den Klassenerhalt in der Regionalliga "erzwingen" und damit den Zwangsabstieg, eine Folge der Insolvenz, verhindern. "Wir haben uns durch diesen Schritt keinen Wettbewerbsvorteil verschafft", erklärt Vizepräsident Gerhard Krisch, der das Beispiel Ritzing anführt. Wenige Tage nach der Insolvenz wurde damals in Routinier Tomas Jun investiert.
"Uns entgehen, auch durch die Tribünensperre, Einnahmen, die wir für einen positiven Fortbestandsbericht durch den Sanierungsverwalter benötigen!" Und nur dann kann Wiens ältester Fußballklub dem drohenden Konkurs entrinnen. Laut Vienna hätte man es bei einem Punkteabzug belassen können. Man wolle, so versichert Krisch, keinen "Krieg" mit dem ÖFB anzetteln, daher habe man ihn vorab auch über den Gang zu Gericht informiert. Eine Entscheidung muss zeitnah fallen, da die Ostliga-Saison auf der Zielgeraden ist, die Vienna am Freitag mit einem Heimsieg gegen Mannsdorf den Meistertitel fixieren kann - Stand derzeit aber statt in die Erste Liga aufsteigen in die Landesliga absteigen muss.
"Die betreffende Bestimmung ist wichtig, damit unter allen Vereinen der Regionalliga Chancengleichheit herrscht. Auch lässt die Bestimmung keinen Spielraum für Verhandlungen oder geringere Sanktionen", hieß es dazu in einer ÖFB-Stellungnahme.
PS: Am Mittwoch zahlte der Klub zum zweiten Mal in Folge einen Monatslohn samt Prämien aus. Ein kleiner Lichtblick.
Christian Pollak, Kronen Zeitung/red
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