Mit der Veröffentlichung geheimer Aufnahmen aus einem Kärntner Schweinemast- und Schlachtbetrieb hat der Verein gegen Tierfabriken (VGT) einen Fall von Tierquälerei aufgedeckt. Die Videos zeigen, wie Tiere geschlagen, mit Elektroschocks traktiert und in eigenen Fäkalien gehalten werden. Jetzt ermittelt die Behörde.
Tierschützer haben geheim Kameras in Stallgebäuden, wo 600 Schweine gehalten werden, und der Schlachterei des Unterkärntner Betriebes Mochoritsch installiert. Das Bildmaterial mit anonymem Urheber sei dann dem VGT zugespielt worden, heißt es.
Am Donnerstag wurden die Daten, die zwischen 22. Juni und 4. Juli aufgenommen worden sein sollen, veröffentlicht - und sie zeigen Grausames. Fäkalien reichen bis zu den Futterrinnen, immer wieder sind skelettierte Körperteile zu sehen. Eine Langzeitaufnahme zeigt, wie mehrere Tiere einen Artgenossen attackieren. Als das Band später weiterläuft, ist ein totes Tier, bis zur Hälfte aufgefressen, zu erkennen. Eine andere Szene zeigt, wie Arbeiter Tiere mit Schaufeln schlagen.
Schreckliche Zustände deckten die Tierschützer auch bei der Schlachtung auf. "Schweine wurden bei vollem Bewusstsein mit Elektroschocks traktiert. Es ist einfach unfassbar, was da vor sich geht", sagt David Richter vom VGT. Der Fall wurde Mittwoch bei der Bezirkshauptmannschaft Völkermarkt gemeldet, die ein Verfahren eingeleitet hat. Ein Team wurde zusammengestellt, eine "nachhaltige und signifikante Verbesserung für die Tiere in dem Mastbetrieb soll erreicht werden", so der Veterinär.
Der Tierschutzverein und die Grünen fordern strengere Tierschutzbestimmungen. Unabhängige und häufigere Kontrollen sollten Missstände verhindern.
Die Betreiber zeigen sich fassungslos und schockiert; siehe Interview in der Freitagsausgabe der "Kärntner Krone".
Thomas Leitner, Kärntner Krone
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