Nasser Wohnluxus
Das Haus auf dem Wasser
Auf dem Wasser wohnen, arbeiten, die Ferien verbringen und jeden Tag „Urlaubsfeeling“ – das „Schwimmhaus“ soll es möglich machen. Und so wurde an der Kieler Förde der Prototyp des ersten schwimmenden Niederigenergiehauses vom Stapel gelassen. Neuartig kombiniert sind bei dem Projekt "Living on Water 1" ökologische Bautechniken, regenerative Energieversorgung und moderne Installationssysteme.
Kombination von Schiff und Haus
Ein Team aus Architekten, Schiffsbauern und Ingenieuren hat gemeinsam mit der Friedrichsorter Friedrich-Werft die schwimmende Immobilie als Einheit aus Schiff und Haus entwickelt. Das ist nicht nur am Design zu erkennen, sondern schlägt sich vor allem in der Bauweise nieder. Das Wohngebäude, ganz modernen Hausarchitekturlinien entsprechend, wurde in Holz-Glasbauweise errichtet, getragen wird es von einem unter Wasser liegenden Stahlschwimmkörper.
Die Energiegewinnung erfolgt über eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach, einen Wärmetauscher unter dem Schwimmhaus und einen Holz-Pelletsofen im Wintergarten. Dank dieser umweltfreundlichen und sparsamen Heizlösung ist "Living On Water 1" auch das erste schwimmende Niedrigenergiehaus.
Villa auf dem Wasser
Allerdings: Das Haus ist doch in erster Linie Haus und daher an einem Liegeplatz fest verankert. Allfällige verlockende Vorstellungen vom romantischen Campingleben auf dem Wasser – Anker gelichtet, heute hier und morgen da, Lust und Laune entscheiden - fallen somit weg. Also nicht geeignet für den Traum von der großen Freiheit.
Genießen kann man in der feudalen Immobilie im Luxus-Standard jedoch die besondere Atmosphäre des Lebens am Wasser und auch gleichzeitig alle Vorteile des (geschützten) Festlandes. Oder in anderen Worten: Abenteuerflair ohne Risiko wie Wüste ohne Wassermangel.
Die großzügig verglaste „Villa auf dem Wasser“ soll den Bewohnern 365 Tage im Jahr beeindruckende Naturschauspiele bieten. 140 Quadratmeter überdachter Wohnraum mit Außenterrassen verteilen sich auf drei Etagen bzw. „Decks“.
Auch bei der Innenausstattung und Einrichtung wurde nicht gespart. Im „Bauch des Hausschiffes“ daher auch keine Kajütenatmosphäre, sondern gediegener Design-Wohnluxus der gehobenen Kategorie. So beherbergt das „Hauptdeck“ Wohnräume mit großzügigem Wintergarten, Küche, Bad und ein Sonnendeck, das auch als Anleger für eine Yacht genutzt werden kann.
Ausgeklügeltes Gebäudetechniksystem
Wer sich ein solches Projekt leisten kann, zählt sicherlich nicht zu den Ärmsten und gibt sich daher generell auch nicht mit kleinen Fischen zufrieden. Eine der Vorgaben der privaten Bauherrn war daher auch die Einrichtung eines Gebäudetechniksystems, das den Standards eines exklusiven Wohnhauses an Land in nichts nachstehen sollte.
Ein modernes Bus-System mit innovativen Komponenten eines der führenden Anbieter auf diesem Gebiet sichert den Bewohnern eine flexible Vernetzung und einfache Regulierung von Beleuchtung, Heizung, Lüftung und entsprechende umfangreiche Sicherheitseinrichtungen.
Das Leben am Hausschiff spielt sich derart komfortabel ab, sogar Lichtszenarien werden technisch gelöst: Spezielle Beleuchtungsatmosphären lassen sich für so gut wie jede Situation vorprogrammieren. Während zum Beispiel am Abend helles Allgemeinlicht in der Küche das Arbeiten erleichtert, werden Essbereich und Wintergarten in indirektes warmes Licht getaucht, das von Deckenleuchten über dem Esstisch noch besonders akzentuiert wird.
Seemannsgarn oder neuer Architektur-Trend?
Bleibt zu guter Letzt die Frage: Ist diese neue Welle der „Architektur auf dem Wasser“ für den Wohnbereich eigentlich nur Seemannsgarn, gesponnen von einigen wenigen gut betuchten Exzentrikern, oder eine für viele Länder durchaus ernstzunehmend Wohnalternative der Zukunft?
Tatsache ist, dass weltweit auf verschiedenste Weise daran gearbeitet wird, Wasserflächen künftig auch für verschieden Wohnformen zu nutzen. Das beginnt beim Leben am – echten - Hausboot (wie z.B. in Holland) und reicht bis zur Landgewinnung ganzer Strecken für neue Bauten (z.B. Dubai).
Für viele internationale Experten zählen solche Immobilien wie das obig vorgestellte „Niedrigenergiehaus auf dem Wasser“ zu den hoffnungsvollsten Wohntrends der Zukunft. Nicht nur an Seen und Flüssen, sondern vor allem im städtischen Bereich in Binnenhäfen und an Kanälen, denn Grundstücke sind fast unbezahlbar, wenn überhaupt noch vorhanden. Mit solchen einschlägigen Projekten erhofft man sich daher die Erschließung neuer Wohn- und Arbeitsformen.
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