SIDS tritt meist im Schlaf ein und ist eine der häufigsten Todesursachen bei Säuglingen. Ärzte sprechen von plötzlichem Kindstod, wenn Babys vor Vollendung ihres ersten Lebensjahres sterben und ihr Tod weder durch eine Autopsie noch über die Krankengeschichte erklärt werden kann.
Ein Team um Hannah Kinney von der Harvard Medical School in Boston hat nun im Rahmen von Untersuchungen herausgefunden, dass die betroffenen Kinder aufgrund einer Hirnanomalie weniger Serotonin produzieren. Dieser Nervenbotenstoff spielt bei der Regulierung der Atmung, des Herzschlags und auch des Schlafs eine wichtige Rolle, so die Forscher.
Weniger Serotonin aufgrund von Hirnanomalie
Ein Mangel des Neurotransmitters Serotonin führe dazu, dass die Kinder Atemunregelmäßigkeiten schlechter ausgleichen können. Dass könne dazu führen, dass Babys in Bauchlage die ausgeatmete Luft wieder einatmen. Beim daraus resultierenden Sauerstoffmangel sollte das Gehirn eigentlich Alarm schlagen, sodass das Kind aufwacht, verstärkt einatmet oder den Kopf dreht. Genau das passiere aber aufgrund des Serotoninmangels nicht, so die Forscher, weil zu wenig Serotonin für die Weiterleitung des Alarmsignals vorhanden ist.
Das fanden die Forscher heraus, indem sie Hirngewebe von verstorbenen Säuglingen untersuchten. Die Gewebeproben von Kleinkinder, die an SIDS gestorben waren, enthielten sowohl deutlich weniger Serotonin als auch geringere Mengen von für die Produktion von Serotonin notwendigen Enzyme als die anderer Säuglinge.
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