Schatzsuche beginnt

Geheimnisvolle Höhlen im Toplitzsee geortet

Steiermark
24.03.2009 17:15
Die mysteriösen Höhlen, die Froschmänner gegen Ende des Zweiten Weltkrieges unter Wasser aus dem Fels gesprengt hatten, gibt es tatsächlich. Das haben erste Hightech-Untersuchungen im Toplitzsee (Foto)ergeben. Wenn das Wetter mitspielt, geht am 15. April die ultimative Suche nach dem sagenumwobenen Nazi-Schatz über die Bühne. Am Mittwoch um 14.00 Uhr werden im Büro der Österreichischen Bundesforste in Bad Goisern die letzten Unterschriften geleistet.
Der Vertrag, den die knorrige US-Schatzsucher-Legende Norman Scott (77) nun besitzt, berechtigt ihn und sein Unternehmen "Global Explorations" zunächst einmal, Sondierungsarbeiten im Toplitzsee durchzuführen. Damit erfüllt sich der Mann, der aus Gainesville im sonnigen Florida kommt, seinen Lebenstraum.

Unter Schnee und Eis
Sonnig war's allerdings nicht, als er am Sonntag zum See kam. Die Eisdecke ist noch immer 30 Zentimeter dick, darüber liegt eine 50 Zentimeter hohe Schneeschicht. 

Das trübte die Stimmung des 77-Jährigen aber keinesfalls. "Vier Jahre lang haben wir um die Genehmigungen gekämpft, jetzt ist endlich alles unter Dach und Fach! Dazu kommt, dass unsere ersten Hightech-Untersuchungen, die wir im November 2008 hier durchgeführt haben, unheimlich interessante Ergebnisse gebracht haben." 

Tiroler Experte mit Hightech-Ausrüstung
Eine Zentralfigur bei den bevorstehenden Sondierungen ist der Tiroler Wolfgang Falch. Jener Mann, der weltweit für Aufsehen gesorgt hat, weil es ihm gelungen war, das letzte im Krieg abgestürzte US-Kampfflugzeug aus dem Traunsee zu bergen. Nach zweijähriger Suche hatte er das Wrack durch den Einsatz jener Spezialgeräte gefunden, die er auch zum Toplitzsee mitbringt. An vorderster Front steht da sein "Sidescan Sonar", mit dem er die Formen versenkter Gegenstände, aber auch Hohlräume wie eben jene in der Felswand orten kann. 

Scott & Co. werden aber noch gründlicher vorgehen und dafür eine Reihe weiterer hochmoderner Suchgeräte einsetzen. "Am Ende werden wir nicht nur den Seegrund exakt kartografiert, sondern auch jeden Gegenstand, der versenkt wurde, ausfindig gemacht haben", ist Scott überzeugt. 

Nur mit Gutachten und Erlaubnis
Der Zeitplan: Das Team hat bis zum 15. Juli für die Sondierungsarbeiten Zeit. Dann muss es alles nennen, was es zu bergen beabsichtigt. Die Erlaubnis dafür erfolgt erst nach einem limnologischen Gutachten. Limnologie ist die Wissenschaft der Ökologie von Binnengewässern. Experten stellen fest, was wo an die Oberfläche gebracht werden darf, ohne den sensiblen Lebensraum Toplitzsee zu schädigen. Außerdem bedarf es für die Bergungen die Erlaubnis des Innenministeriums und der Naturschutzbehörde. 

Leicht hat er es nicht, der Norman Scott - aber mit den Genehmigungen hat er sich auch die Zuversicht erkauft: "Wir werden alles finden, was der See verbirgt!"

von Werner Kopacka, "Steierkrone"
Foto: ORF-Sendung "Alpenseen - Stille Schönheit" aus der Reihe "Universum" (H. Hois)

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