Flugverbot

Knaus-Helis dürfen keine Rettungsflüge mehr absolvieren

Tirol
01.01.2010 09:06
Seit Mitternacht stehen die Rettungshubschrauber von Roy Knaus im Hangar. Sie dürfen nicht mehr eingesetzt werden, weil sie den technischen Anforderungen nicht genügen. Während sich alle anderen Hubschrauber-Betreiber an die Vorschriften halten, will Knaus diese umgehen und schaltet Rechtsanwälte ein.

Die "Austro Control" wickelt den Flugverkehr über Österreich mit rund 4.000 Flugbewegungen täglich ab. Horst Hasenhütl, Abteilungsleiter für Flugbetrieb und Flugtechnik, zur "Krone": "Auf Grund der schwierigen topografischen Verhältnisse wurde bereits 1995 angekündigt, dass künftig in Österreich nur Helikopter der höchsten Leistungsklasse Rettungsflüge machen dürfen. Das garantiert zum Beispiel, dass bei einem Triebwerksausfall eine Ausweichlandung möglich ist. Im Juni 2008 wurde die Verordnung im Bundesgesetzblatt veröffentlicht, dass die Verordnung ab 1. Jänner 2010 gilt. Alle Betreiber erfüllen die Liste von etwa 40 Kriterien – die Firma Knaus aber nur teilweise. In Österreich sind 32 Hubschrauber für die Rettungsfliegerei zugelassen, zudem wurden sechs Maschinen aus dem Ausland geleast. Die Versorgungsdichte ist einzigartig in Europa. Für Knaus kann es keine Ausnahme geben."

Knaus: "Alle Rechtsmittel ausschöpfen"
Hinsichtlich der neuen Zulassungskriterien in Österreich werde man ausgeschlossen, womit man als einheimischer Luftfahrtbetreiber aus dem eigenen Land gedrängt werde. Dieses Vorgehen entspreche jenem einer "Bananenrepublik" und sei "diskriminierend", meinte Knaus.

Er werde "alle Rechtsmittel ausschöpfen" und sich als letzte Konsequenz eine ausländische Fluglizenz beschaffen, sagte der Heli Austria-Geschäftsführer. Dann würden die internationalen EU-Richtlinien gelten. "Ich habe 60 Mitarbeiter und lasse mich nicht umbringen", betonte Knaus.

Gerade in der Hochsaison würde er einen "enormen finanziellen Schaden" hinnehmen müssen. Alle drei Tiroler Standorte (Karres, Matrei in Osttirol, Hochgurgl) sowie zwei der Salzburger Stützpunkte (St. Johann im Pongau, Bad Hofgastein) sind betroffen. 

von Günther Krauthackl (Tiroler Krone) und tirol.krone.at

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