Flugzeug-Crash

Ramstein-Überlebender kracht in Wohnhaus

Ausland
21.11.2008 16:43
Das Unglück von Ramstein überlebte er, nun hat er in einem Sportflugzeug den Tod gefunden: Der italienische Kunstflieger Stefano Rosa ist am Donnerstag in der Nähe von Vicenza mit seinem Flieger in ein Wohnhaus gekracht und gestorben. Wie durch ein Wunder gab es im Haus keine Toten und Verletzten. Das Schlafzimmer eines 13-jährigen Mädchens wurde völlig zerstört. Rosa (47) war mehrere Jahre lang Mitglied der „Frecce Tricolori“, der Kunstflugstaffel der italienischen Luftwaffe. 1988 waren im deutschen Ramstein während einer Vorführung der „Frecce“ drei Flugzeuge kollidiert, alle drei Piloten starben. Ein Flieger krachte in die Menschenmenge am Boden und riss 67 Menschen in den Tod.

Stefano Rosa war damals nicht in die Kollision involviert, musste jedoch das Drama aus nächster Nähe mitansehen. Der 47-jährige, sehr erfahrene Pilot aus Ancona arbeitete in den vergangenen Jahren unter anderem auch für die Lauda Air. Zuletzt war er für die Kunstflugstaffel „Breitling Devils“ tätig. Es war auch ein Flugzeug des Unternehmens, mit dem Stefan Rosa am Donnerstag in das Wohnhaus krachte. Ob ein technischer Defekt oder ein Flugfehler zum Unglück geführt hat, ist noch unklar.

„Nur noch Rauch und Feuer gesehen“
„Wir haben einen furchtbaren Knall gehört und dann nur noch Rauch und Feuer gesehen“, schildert der Vater des Mädchens, in deren Schlafzimmer Rosas Maschine krachte. Wäre die 13-Jährige nicht in der Schule gewesen, sondern zu Hause, hätte sie keine Überlebenschance gehabt. Auch die Eltern hatten großes Glück, denn sie befanden sich auf der anderen Seite des Hauses, die nicht beschädigt wurde. 

Proteste gegen Kunstflüge vor dem Unglück
Die Bürgermeisterin der Ortschaft Rozzampia, wo das Unglück geschah, erhob schwere Vorwürfe gegen die vielen Flugstaffeln, die täglich vom nahegelegenen Flughafen Ferrarin starten. „Die Menschen hier haben sich schon öfter beklagt, dass die Maschinen dicht über ihren Häusern fliegen. Nie ist etwas unternommen worden“, sagt Marita Busetti. Erst zwei Tage vor dem Unglück hatten sie und die Bürger von Rozzampia mit ihren Unterschriften gegen die Kunstflüge protestiert - leider ohne Erfolg.

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