Fieber abgeklungen

Schweinegrippe-Patientin geht es wieder gut

Österreich
29.04.2009 18:02
Der erste Schweinegrippefall in Österreich ist am Mittwoch offiziell bestätigt worden. Laborergebnisse wiesen nach, dass eine Linzer Frau, die im Wiener Kaiser-Franz-Josef-Spital liegt, an dem H1N1-Virus erkrankt ist, teilte das Gesundheitsministerium mit. Die 28-Jährige befindet sich aber bereits wieder auf dem Weg der Besserung. "Der Patientin geht es heute viel, viel besser", erklärte ihr Arzt Christoph Wenisch. Bei sechs anderen Verdachtsfällen in der Bundeshauptstadt sowie in Oberösterreich und in Vorarlberg handelt es sich definitiv nicht um die Schweinegrippe.

Donnerstagabend hatte das Referenzlabor in Wien alle offenen Tests wegen der mexikanischen Grippe in Sachen Österreich abgeschlossen. "Alle offenen Tests waren negativ. Es gibt auch keine weiteren Verdachtsfälle", erklärte eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums. Somit blieb es bei einem Erkrankungsfall in Österreich.

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Patientin in Wien am Weg der Besserung
Der 28-jährigen Schweinegrippe-Patientin aus Linz geht es unterdessen schon wieder besser. "Halsschmerzen sind zwar noch da, aber das Fieber ist weg, und auch die Kopf- und Gelenksschmerzen sind schon gut. Sie sitzt bereits im Bett und wäscht sich und tut die Dinge, die man so macht", erklärte Wenisch, Abteilungsleiter der Medizinische Abteilung für Infektions- und Tropenmedizin am Kaiser-Franz-Josef-Spital. Die Patientin, die kurz vor dem Abschluss eines Wirtschaftsstudiums steht, wird isoliert im Wiener Kaiser-Franz-Josef-Spital mit Tamiflu behandelt.

Von Mexiko-Stadt nach Wien gereist
Die 28-Jährige, die ihre Eltern in Guatemala besuchte, reiste von Mexiko-Stadt über Miami und Düsseldorf nach Wien. Sie suchte das Spital unmittelbar nach ihrer Ankunft am Flughafen in Schwechat mit über 40 Grad Fieber auf. Die Patientin sei von Beginn an mit Medikamenten gegen Schweinegrippe therapiert worden, betonte Heinz. Da die 28-Jährige bereits auf dem Flug über den Atlantik über Beschwerden klagte, kann eine Ansteckung anderer Patienten im Flugzeug nicht ausgeschlossen werden. 

Die junge Frau hat auf ihrer Heimreise zudem sechs Stunden ohne Mundschutz auf dem Flughafen auf ihre Maschine warten müssen. Nach einem Aufenthalt von drei Tagen reiste die 28-Jährige über Düsseldorf nach Wien. Die über 40 Grad Fiebernde sei von Freunden abgeholt und sofort ins Krankenhaus gebracht worden, hieß es weiter. Die Wiener Landessanitätsdirektion hat jene Personen, mit der die Infizierte Kontakt hatte, ausgeforscht. Hinweise, dass davon ebenfalls jemand an Schweinegrippe erkrankt ist, gebe es nicht.

Stöger: "Sehr weit weg von einer Pandemie"
Laut Gesundheitsminister Alois Stöger gibt es trotz der ersten Verdachtsfälle für die Menschen in Österreich keinen Grund zur Panik, denn das Land sei "bestens vorbereitet". Außerdem betonte Stöger: "Wir sind sehr weit weg von einer Pandemie." Dennoch wurden schon am Montag erste Vorkehrungsmaßnahmen getroffen. Aufklärung und Information sei derzeit vor allem auf den heimischen Flughäfen wichtig. Dort liegen auch schon Flugzettel für Urlauber auf, die aus Mexiko kommen. Laut Touristikern halten sich im Moment etwa 170 Österreicher in dem mittelamerikanischen Land auf. Das Gesundheitsministerium hat überdies eine sofortige Meldepflicht für Infektionen mit der Schweinegrippe beschlossen. Zusätzlich wurde für Fragen bei der Agentur für Gesundheit- und Ernährungssicherheit (AGES) eine Hotline (05-05-55-555) eingerichtet.

Wichtige Informationen zur Schweinegrippe findest du in der Infobox!

Keine offizielle Warnung vor Mexiko-Reisen
Seit der Nacht auf Dienstag rät das österreichische Außenamt von nicht notwendigen Reisen nach Mexiko dringend ab. Eine offizielle Reisewarnung gibt es allerdings nach wie vor nicht. "Die Situation wird natürlich laufend beobachtet - in enger Abstimmung mit anderen EU-Staaten, den Botschaften und Konsulaten vor Ort", betonte ein Außenministeriums-Sprecher am Dienstag.

Anhaltspunkte für betroffene Österreicher in Mexiko lägen nicht vor, hieß es. Die meisten Urlauber würden sich an der Küste in den Ferienorten Yucatan und Cancun aufhalten und nicht in den überwiegend betroffenen Ballungsräumen wie Mexiko-Stadt. Ein Ausreise-Wunsch von Personen in Mexiko sei bisher nicht an die Behörde herangetragen worden. Laut österreichischer Botschaft verlaufe in dem mittelamerikanischen Land alles den Umständen entsprechend ruhig und ohne Panik.

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