So blieben 2008 laut der Studie "Taxing Wages" bei einem zum Durchschnittslohn beschäftigten Single von 100 Euro, die dieser seinem Arbeitgeber kostet, nach Abzug von Steuer und Sozialbeiträgen (Arbeitgeber- und Arbeitnehmeranteil) noch 51,20 Euro netto übrig (52,70 Euro im Jahr 2000). In der OECD sind nur in Belgien, Ungarn, Deutschland und Frankreich die Gesamtabzüge höher. Im OECD-Mittel blieben der gleichen Personengruppe bei 100 Euro Arbeitskosten 62,60 Euro netto in der Tasche, das entspricht einer Gesamtabgabenquote auf die Arbeitskosten von 37,4 Prozent. In den EU-Staaten liegt die Abgabenquote hier bei 42,8 Prozent, in Österreich bei 48,8 Prozent.
Besonderheit des österreichischen Systems
Durch die Berechnung der Steuer- und Abgabenlast für nahezu das gesamte Einkommensspektrum wird im OECD-Bericht eine Besonderheit des österreichischen Systems beleuchtet: Anders als die progressive Einkommenssteuer vermuten lässt, sinkt in Österreich zumindest bei Alleinstehenden die Belastung der Arbeitseinkommen ab einem bestimmten Punkt wieder. Abgesehen von Deutschland und Spanien gibt es einen solchen Verlauf der Steuer- und Abgabenbelastung in keinem anderen OECD-Land. Für Alleinstehende ohne Kinder liegen die Abzüge vom Bruttolohn in Österreich um rund ein Viertel über dem OECD-Schnitt. Auch Familien mit Kindern und Alleinerziehende sind in Österreich im OECD-Vergleich überdurchschnittlich stark belastet.
Die Steuer- und Sozialabgabenlast auf das Bruttoeinkommen berechnet sich aus Einkommenssteuer plus Sozialversicherungsbeiträge des Arbeitnehmers abzüglich Bartransfers (z.B. Kindergeld). Bei der Berechnung für die Arbeitskosten werden auch die Sozialversicherungsbeiträge der Arbeitgeber und lohnbezogene Steuerzahlungen berücksichtigt. Pauschale Absetzungen von der Steuer für Werbungskosten oder Sozialversicherungsbeiträge werden ebenfalls berücksichtigt.
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