Der Motorradproduzent hat einen Finanzbedarf in der Gesamthöhe von 90 Millionen Euro. 42 Millionen beziehen sich auf Lombarddarlehen an die Holding KTM Power Sports AG, für 80 Prozent bzw. 33,6 Millionen davon übernimmt nun das Land die Haftung. Bei den restlichen 48 Millionen Euro handelt es sich um Kredite an die Tochter KTM Sportmotorcycle AG. Die Garantielaufzeit für die Landeshaftung beträgt fünfeinhalb Jahre, das Haftungsentgelt 4,25 Prozent. Der Deal muss noch vom Landtag abgesegnet werden.
Pühringer betonte, dass das Land nur Haftungen für Betriebe übernehme, deren Existenz nicht gefährdet sei. Im Fall von KTM gehe es darum, den Betriebsstandort und damit das Headquarter in Oberösterreich zu behalten. Der Motorradhersteller habe garantiert, bis Jahresende keine weiteren Stellen abzubauen. Landeshauptmann-Stellvertreter Erich Haider (SPÖ) pocht auf eine längere Sicherung der Jobs, es gehe bei der Haftung schließlich um "enorme Summen". Umweltlandesrat Rudi Anschober (Grüne) betonte die Notwendigkeit von KTM beim Bemühen, Oberösterreich zu einem führenden Standort der Elektromobilität zu machen. Es sei wichtig, mit der Bonität des Landes den weiteren Expansionskurs des Unternehmens mitzubegleiten, so Wirtschaftslandesrat Viktor Sigl.
KTM wurde voll von der Krise erfasst und musste seine Produktionskapazitäten um 20 Prozent zurückschrauben. Per Ende Februar 2009 hat das Unternehmen 44,5 Millionen Euro Verlust eingefahren, netto war der Motorradhersteller per Ende Februar bereits mit 290 Millionen Euro verschuldet. Nach dem Abbau von 300 Beschäftigten wurden 733 Mitarbeiter bis August in Kurzarbeit geschickt. Bei KTM arbeiten nach Angaben des Landes 1.930 Personen, 1.548 davon in Oberösterreich.
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