Heftige Unwetter

Frau in der Steiermark stirbt nach Sturzflut

Österreich
23.08.2009 08:18
Die schweren Unwetter in der Steiermark und in Kärnten haben am Samstag ein Todesopfer gefordert: In Edelschrott im steirischen Bezirk Voitsberg versuchte ein Ehepaar nach einem Wassereinbruch im Keller gemeinsam mit dem Sohn, eine Kühltruhe in Sicherheit zu bringen. Nach einer Sturzflut in den Keller konnten sich die zwei Männer retten, für die Frau kam jede Hilfe zu spät.

Das Unwetter mit starken Regenfällen im Raum Maria Lankowitz, Pichling/Voitsberg verursachte Überschwemmungen, Murenabgänge und Straßensperren, allerdings nur bei Gemeindestraßen. Im Bereich Frohnleiten (Bezirk Graz-Umgebung) kam es zu mehreren Murenabgängen, ein Campingplatz wurde überflutet, mehrere Straßen mussten gesperrt werden.

Schwere Schäden in Kärnten
Die heftigen Unwetter haben am Samstagabend auch in weiten Teilen Kärntens erneut schwere Schäden angerichtet. Straßen wurden verlegt, zahlreiche Keller und Unterführungen überflutet, Hagel richtete Schäden in der Landwirtschaft an, Blitzschlag löste Brände aus. Die Katschberg-Bundesstraße (B 99) musste nach einem Felssturz kurzfristig gesperrt werden, die Blockade konnte jedoch rasch beseitigt werden.

Die Unwetter zogen zuerst über den Bezirk Spittal/Drau hinweg, zahlreiche Bäche traten über die Ufer, die Feuerwehren waren im Großeinsatz. Die B 99 wurde zwischen Seebach und Spittal von einem Felssturz verlegt, die Sperre dauerte jedoch nur einige Stunden. Die Obermillstätter Landesstraße in der Gemeinde Seeboden wurde auf einer Länge von einem halben Kilometer vermurt.

Pensionist am Wörthersee mit Boot gekentert
Anschließend richteten die Unwetter auch in den Bezirken Villach-Land, St. Veit/Glan, Feldkirchen und Klagenfurt-Land Schäden an. Am Wörthersee kenterte ein 61-jähriger Pensionist mit seinem Segelboot. Der Polizei gelang es, den Mann trotz Hagels und Starkregen mit einer Motorbootstreife ausfindig zu machen und sicher ans Ufer zu bringen. Der Urlauber war entkräftet, aber unverletzt.

Aus den Bezirken St. Veit/Glan und Völkermarkt wurden zahlreiche Überflutungen von landwirtschaftlichen Nutzflächen und Gebäuden gemeldet, einzelne Nebenstraßen wurden unterspült, es kam zu Hangrutschungen und Murenabgängen. In Grafenstein bei Klagenfurt stand eine Bahnunterführung unter Wasser, Keller wurden überschwemmt und die Feuerwehren standen im Dauereinsatz. Blitzschlag führte im Raum Völkermarkt zu einigen kleineren Bränden, die jedoch durchwegs rasch gelöscht werden konnten. Wie hoch der Sachschaden durch die Unwetter insgesamt ist, war vorerst nicht absehbar. Meldungen über Verletzte gab es nicht.

61-Jähriger aus Mure befreit
Zu dramatischen Ereignissen führten die Unwetter bereits am späten Freitagabend: Die Feuerwehr musste bei Bodensdorf einen schwer verletzten 61-Jährigen aus den Geröllmassen befreien. Wegen der starken Regenfälle löste sich die 70 Meter breite und bis zu drei Meter hohe Mure oberhalb von Bodensdorf im sogenannten "Klausengraben". Die Stein- und Geröllmassen donnerten ins Tal und begruben Wiesen und Straßen unter sich. 

Mure erfasst Bus
Gegen 21 Uhr musste daher die Gerlitzenstraße ab der Kreuzung mit der St.-Josef-Straße für den gesamten Verkehr gesperrt werden. Noch vor der Sperre fuhr der 61-Jährige aus Bodensdorf mit seinem Bus die Straße hinauf und blieb in den Gesteinsmassen stecken. Sein Fahrzeug wurde von den Schlammmassen erfasst und zur Seite gedrückt. Als der Mann aus seinem Bus flüchten wollte, stürzte er rund 20 Meter über eine Böschung ab. Der 61-Jährige blieb mit schweren Verletzungen in einem Bachbett liegen. 

Lenker schwer verletzt
Bewohner aus der Umgebung schlugen Alarm. Mehrere Feuerwehren kämpften sich zur Unglücksstelle durch, fanden das Fahrzeug und konnten schließlich den verunglückten Lenker bergen. Der Schwerverletzte wurde vom Notarztteam erstversorgt und ins Landeskrankenhaus Villach gebracht.

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