Grippe-Hilfspaket

464.640 Rauch-Kallat-Masken für die Ukraine

Österreich
03.11.2009 20:12
Das Gesundheitsministerium hat ein Hilfspaket für die von einer Grippewelle mit mehr als 250.000 Erkrankten getroffene Ukraine geschnürt. Neben Desinfektionsstoffen und Schutzhandschuhen wird auch ein größerer Teil der Schutzmasken, die die ehemalige ÖVP-Gesundheitsministerin Maria Rauch-Kallat vor drei Jahren eingekauft hat, in die Ex-Sowjetrepublik geschickt.

Rauch-Kallats Großeinkauf während der Vogelgrippe-Panik - die Bekanntgabe erfolgte vor exakt drei Jahren, am 3. November 2006 - hatte damals viel Kritik hervorgerufen. Insgesamt wurden neun Millionen Masken angeschafft, die im Handel zu vergünstigten Preisen Abnehmer finden hätten sollen. Tatsächlich wurden gerade einmal eine Million Masken verkauft, der Rest musste beim Bundesheer gelagert werden bzw. wurde jetzt im Zuge der Neuen Grippe auf die Bundesländer verteilt.

Exakt 464.640 Masken werden nun kostenfrei in Kooperation mit Innen- und Außenministerium in die Ukraine transportiert. Der Gegenwert der hochwertigen FFP1-Schutzmasken beläuft sich auf rund 200.000 Euro, hieß es aus dem von SPÖ-Minister Alois Stöger geleiteten Ressort. Hinzu kommen noch 3.000 Flaschen Desinfektionsmittel sowie 150.000 Paar Schutzhandschuhe.

Ukraine ersuchte bei EU und WHO um Hilfe
Die Ukraine hat am Wochenende die EU und die WHO um Unterstützung im Kampf gegen die Grippe-Epidemie gebeten. Die Zahl der Kranken hat sich von Freitag bis Montagabend von 81.000 auf 255.000 verdreifacht, 70 Menschenleben hat die Epidemie bisher gefordert. Die Ukraine ersuchte dabei um einfache medizinische Hilfsgüter wie Handschuhe, Masken und Desinfektionsmittel. 

Beim Schweizer Pharmakonzern Roche hat das Land 16 Tonnen des Grippemittels Tamiflu zu einem Sonderpreis eingekauft. Einige Apotheken sollen wegen der Knappheit zuletzt mehrere hundert Euro je Tamiflu-Packung verlangt haben. 

Hinzu kommen für die Ukraine die Schwierigkeiten im wieder aufflammenden Gasstreit mit Russland: Regierungschef Wladimir Putin drohte am Montag, dem Land wegen Zahlungsrückständen den Gashahn abzudrehen (siehe krone.at-Bericht in der Infobox).

Ablaufdatum der Masken kein Problem
Der Transport aus Österreich in die Ukraine werde schon "in den nächsten Tagen starten", sagte eine Sprecherin des Ministeriums Dienstagmittag gegenüber krone.at. Die Masken seien bisher in einem staatlichen Lager aufgebewahrt worden. Dass die Schutzmasken für gewöhnlich ein Ablaufdatum von zwischen zwei und fünf Jahren haben, sei kein Problem. 

Das Datum beziehe sich nicht auf die Maske selbst, sondern auf den Trägergummi, der mit der Zeit porös werden kann. Es wurden damals aber verschiedende Chargen eingekauft, man werde der Ukraine daher mit Sicherheit keine abgelaufenen Masken schicken müssen bzw. werde hierzulande keinem ein Nachteil entstehen.

Stöger nach erstem Todesfall gegen Panik
Gesundheitsminister Stöger wandte sich am Dienstag vor dem Ministerrat trotz des ersten Grippetodesfalls in einem österreichischen Spital - (Bericht in der Infobox) - gegen Panik. Österreich sei sehr gut vorbereitet. Er ersuchte erneut die Tätigen in Gesundheitsberufen, sich impfen zu lassen. Selbst denkt Stöger weiter nicht an eine Immunisierung: "Ich gehöre der Gruppe der Risikomenschen nicht an."

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