Aufregung um Sujets

Obamas als unfreiwillige Werbefiguren

Ausland
07.01.2010 10:14
Das US-Präsidentenpaar als unfreiwillige Werbefiguren: Seit Mittwoch ist Barack Obama als Testimonial auf Plakaten der Textilfirma "Weatherproof" in New York und anderen US-Städten zu sehen. Das Unternehmen verwendet dabei ein Foto, das Obama bei seinem China-Besuch im vorigen Jahr zeigt, bekleidet mit einer Jacke der Marke. Michelle Obama wurde indes für eine PeTA-Kamapgne eingespannt.

Der US-Präsident wirbt seit Mittwoch u.a. auf dem New Yorker Times Square als "Führungsperson mit Stil" (A Leader in Style) für den Bekleidungshersteller. Den unbezahlten Nebenjob als Testimonial hat ihm sein Modegeschmack eingebracht. 

Bei seinem China-Besuch im vergangen Jahr trug Obama eine Jacke von "Weatherproof". Ein Fotograf der US-Nachrichtenagentur Associated Press knipste das Staatsoberhaupt damit in würdiger Pose vor der Chinesischen Mauer. Das Motiv imponierte Freddie Stollmack, CEO der Textilfirma, der die Rechte an dem Bild erwarb und ein Sujet entwerfen ließ.

"Sie sollten uns gratulieren"
Das Weiße Haus reagierte mit Empörung auf die Plakate und forderte "Weatherproof" auf, die Kampagne zurückzuziehen. Man habe keine Genehmigung erteilt und das Unternehmen verstoße gegen die langjährige Tradition, gemäß derer sich der Präsident der USA nicht für privatwirtschaftliche Zwecke zur Verfügung stelle.

Stollmack sieht einem eventuellen Rechtsstreit über die Verwendung des Fotos gelassen entgegen. Er habe die Rechte an dem Bild erworben und tue dem Präsidenten mit dem Sujet nichts Böses. "Eine gut aussehende Jacke an einem gut aussehenden Präsidenten - was kann daran falsch sein?", fragt der Unternehmer laut einem Bericht der AP. Außerdem werde dem Präsidenten mit dem Sujet nicht unterstellt, dass er die Marke unterstütze. "Das Weiße Haus sollte uns gratulieren, dass wir Obama so gut aussehen lassen."

Michelle Obama als PeTA-Testimonial
Die First Lady ist indes ohne ihr Wissen Teil einer Anti-Tierpelz-Kampagne geworden. Die Tierschutzorganisation PeTA benutzte ein Bild der Präsidentengattin für eine Fotomontage auf ihrer Website. Darauf ist Michelle Obama an der Seite von Topmodel Tyra Banks, Talkshow-Queen Oprah Winfrey und der Sängerin Carrie Underwood zu sehen. Alle diese Frauen seien "fabelhaft" und gegen Pelze, versichert PeTA in dem Sujet. "Wir haben nicht zugestimmt", betonte eine Sprecherin von Michelle Obama. Sie fordert, dass PeTA das Bild der First Lady aus dem Sujet entfernt.

Erinnerung an Schüssel und Hamburger-Kette
Laut US-Werbeexperten ist die Causa "Weatherproof" der erste Vorfall, bei dem ein US-Präsident ohne seine Zustimmung als Werbefigur eingespannt wurde. In Österreich erinnert die Aufregung in den Staaten an die Werbekampagne einer Hamburgerkette zur Fußball-WM 2006. Damals landete neben Promi-Gesichtern auch der damalige Bundeskanzler Wolfgang Schüssel mit rot-weiß-rotem Schal und rot-weiß-rot bemalten Wangen unter dem Slogan "Österreich isst Weltmeister". Die Burgerkette musste eine beträchtliche Summe für karitative Zwecke spenden, um sich aus der Affäre zu ziehen.

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