GAK am Boden

SAK wehrt sich gegen Schiebungsverdacht

Fußball
14.06.2009 11:55
Was für ein Finale in der Regionalliga Mitte! Der Hartberger Last-Minute-Titel wird noch lange für Gesprächsstoff sorgen. Während die Oststeiermark am Freitag in einem blau-weißen Jubelmeer versank, funkt der GAK (im Bild Kollmann) nach dem verpassten Aufstieg S.O.S. Wieder einmal ist die Zukunft des Grazer Traditionsclubs ungewiss. Dazu hagelt's jetzt Manipulationsvorwürfe in Richtung SAK - den Klagenfurtern wird vorgeworfen, das Saisonfinale verfälscht zu haben...
In Hartberg dröhnte die Queen-Hymne "We are the Champions" mit voller Lautstärke aus der TSV-Kabine - die Sensationstruppe von Bruno Friesenbichler machte nach ihrem Meisterstück die Nacht zum Tag. Knappe 300 Kilometer weiter nordwestlich flossen "rote Tränen" der Enttäuschung - die sich nach und nach immer mehr mit Wut vermischten. Denn beim 6:0 der Hartberger soll's aus GAK-Sicht nicht mit rechten Dingen zugegangen sein. Die Vorwürfe:
  • Schiebung: Die Hartberger hätten den Klagenfurtern angeblich eine hübsche Stange Geld überwiesen. SAK-Boss Wieser: "Wir hätten die Partie für kein Geld der Welt verkauft. Im Gegenteil: Der GAK hat uns für einen Sieg sogar eine Extra-Motivation in Aussicht gestellt. Alle Spieler von uns haben eine eidesstattliche Erklärung abgegeben, nicht von Hartberg kontaktiert worden zu sein. Wir werden auch alle die Handy-Ausdrucke der Monate Mai und Juni zur Verfügung stellen." Allerdings: "Ein Spieler gab zu, dass er einen Anruf bekommen hat - er hat aber abgelehnt." Den Namen will er (noch) nicht nennen. 
  • Beginnzeit: Angeblich wurde das Spiel in Hartberg sieben Minuten später angepfiffen. "Ich habe die Begegnung um exakt 19 Uhr eröffnet", sagt Referee Rothmann. Und laut Liveticker war das Spiel sogar vor (!) jenem in Linz zu Ende. 
  • Diskobesuch: Die SAK-Spieler hätten sich am Abend vor dem Match in einem Klagenfurter Lokal vergnügt - "das stimmt aber nicht", entgegnet SAK-Obmann Marko Wieser. "Es war lediglich ein Bruder eines unserer Spieler in dieser Diskothek." 

Viel Nahrung also für Gerüchte. Fakt ist: GAK-Boss Anton Kürschner fordert eine lückenlose Aufklärung der Schiebungsgerüchte. Der SAK (der sich am Samstag via Homepage auch beim GAK entschuldigte) ist dazu bereit, die DVD einer selbst vom Match angefertigten Aufzeichnung zur Verfügung zu stellen. 

Existenz des Clubs steht auf der Kippe
Am Ergebnis wird das alles nichts mehr ändern - der GAK spielt weiter Regionalliga. Wenn alles gut läuft: Denn die Existenz des Clubs steht auf der Kippe. Fix ist, dass Ende Juni die nächste Rate des Zwangsausgleiches fällig ist. Angeblich wurde auch auf das Budget der vermeintlichen Erstliga-Saison schon vorgegriffen - und auch mit den Gehältern ist man leicht im Rückstand. Kürschner will in den nächsten 14 Tagen den Ist-Stand erheben und dann in einer Generalversammlung über die Zukunft des Clubs entscheiden.

von Marcus Stoimaier und Alex Petritsch, Kronen Zeitung

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(Bild: KMM)



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