Angst vor Racheakt

Augenzeugin von Flick-Raub fühlt sich gefährdet

Österreich
23.11.2008 20:36
Eine heiße Spur im Sarg-Diebstahl lässt eine Veldenerin vor Angst zittern! Die Kärntnerin hat Polizisten informiert, dass sie am vergangenen Donnerstag vier Männer in der Nähe des Flick-Mausoleums am Friedhof in Velden beobachtet hätte. "Diese Mitteilung war nicht für die Öffentlichkeit bestimmt", meint die Pensionistin, die jetzt Racheakte befürchtet. Der Sarg des Milliardärs Friedrich Karl Flick mitsamt der Leiche ist nach wie vor verschwunden, auch Lösegeld dürfte noch nicht verlangt worden sein.

Neben den Männern war der Pensionistin ein weißer Kastenwagen mit Villacher Kennzeichen aufgefallen. "Ich habe mich geärgert, weil der Wagen so blöd vor dem Eingang geparkt war", berichtete die Frau, die gerade das Grab ihrer Mutter besuchen wollte, später der Polizei. Dass diese "kleine Mitteilung" öffentlich wurde, passt der Frau aber gar nicht. "Ich fühle mich unsicher und gefährdet", so die Pensionistin zur "Krone". 

Noch kein Lösegeld gefordert
Ihr Hinweis könnte vielleicht ja zur Ergreifung der Sargdiebe führen. "Wir gehen der Sache nach", bestätigt Kriminalpolizeichef Hermann Klammer, dessen Ermittlerstab gerade dabei ist, die sichergestellten Spuren auszuwerten. Klammer: "Lösegeld wurde bisher keines gefordert."

Große Belastung für Familie Flick
Die Witwe des Milliardärs, Ingrid Flick, hat sich nach einem Grabbesuch mit ihren Kindern in die Wörthersee-Villa zurückgezogen. "Das Ganze belastet sie sehr", so Familiensprecher Jörg-Andreas Lohr. Auch zwei Wochen nach dem Diebstahl gab es laut Lohr keinen Kontakt mit möglichen Erpressern: "Wir sind zuversichtlich, dass der Fall geklärt wird."

Sollten bei den Ermittlungen keine Hinweise zu den Tätern gefunden werden, plant die Polizei gemeinsam mit der Milliardärs-Familie, eine Belohnung auszusetzen. Klammer: "Es hat bereits Gespräche mit der Familie gegeben. Über die Höhe der Belohnung kann ich nichts sagen." Vorsichtshalber wurde der Personenschutz für die Familie, die 48-jährige Witwe und die neunjährigen Zwillinge, verstärkt.

Tat eines "kranken Hirns"
Die beiden Kinder besuchen eine Klagenfurter Volksschule; wurden aber vorsichtshalber beurlaubt, der Personenschutz für die Kleinen erhöht. Lohr: "Man weiß nie, was passieren kann. Und es ist für die Kinder natürlich besonders tragisch: Ihr verstorbener Vater wurde aus seinem Grab gestohlen... Unfassbar, wozu ein krankes Hirn offenbar fähig sein kann!"

Haiders Urnengrab wird beschützt
Die Geschichte hat gezeigt, dass so etwas immer wieder vorkommen kann - so wurde auch Charlie Chaplins Leiche gestohlen, das Grab von Franz-Joseph Strauß geschändet. Daher wurde nun für gefährdete Ruhestätten in Kärnten Polizeischutz angeordnet. "Das Urnengrab des gerade erst verstorbenen Landeshauptmannes Jörg Haider etwa wird von uns natürlich derzeit verstärkt überwacht", bestätigte Helmuth Mayer, Chef des Verfassungsschutzes.

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