Noch fünf Tage vor dem schrecklichen Doppelmord in Pachfurth war der mutmaßliche Killer in seiner bulgarischen Heimat politisch aktiv. "Er nahm als Anführer der regionalen ATAKA-Partei an den Vorbereitungen zur EU-Wahl teil. Danach war er verschwunden. "Wir dachten alle, er wäre nach Sofia in die Parteizentrale gefahren", so Gemeindesekretär Ivan Petkov. Doch Tsvetan Georgiev R. hatte offensichtlich andere, blutigere Pläne.
In den 80er-Jahren als Sohn einer Bergarbeiter-Familie nach Deutschland ausgewandert, kehrte "Tzetzo" - wie ihn Freunde nennen - erst vor wenigen Jahren in seine Heimatgemeinde Chiprovtsi zurück. "Wir wissen nicht, was er in der Zwischenzeit gemacht hat. Nach allem, was ich von seinen Eltern weiß, saß er in Deutschland im Gefängnis", so eine Dorfbewohnerin. Seit seiner Rückkehr fiel der 48-Jährige laufend durch seine politische Tätigkeit auf. Tsvetan R. ließ keine Möglichkeit aus, sich für die radikal nationalistische Partei ATAKA in der Öffentlichkeit stark zu machen.
Auslieferung ist noch ungewiss
Seit Montag ist ein vierköpfiges Beamtenteam aus Österreich in Bulgarien. Friedrich Köhl, Sprecher der Staatsanwaltschaft Korneu-burg: "Die Ermittler werden einige Tage bleiben, um den Verdächtigen zu vernehmen und sein Haus zu durchsuchen." Ob es zur Auslieferung kommt, sei von der Rechtslage Bulgariens abhängig. Theoretisch könnte das Gesuch auch abgelehnt werden.
Von Klaus Loibnegger und Christoph Budin, Kronen Zeitung
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