"Minuten-Gong" & Co.

“Anschüttforum” sorgt für heftige Kritik am ORF

Österreich
14.12.2016 15:52

Das ORF-"Bürgerforum" mit der Regierungsspitze und den Oppositionspolitikern am Dienstag hat für heftige Diskussionen sowie Kritik gesorgt. Am Pranger steht dabei vor allem das Format der Sendung, das laut vielen Beobachtern eine sinnvolle Diskussion zumindest erschwerte. Auf wenig Gegenliebe stieß auch der "Minuten-Gong", der den Redefluss von Kanzler Christian Kern und Vizekanzler Reinhold Mitterlehner bremsen sollte.

Besonders scharfe Worte fand etwa der ehemalige SPÖ-Bundesgeschäftsführer Josef Kalina, der einen "wieder erstarkten" Mitterlehner in einem "Anschüttforum" agieren sah:

Kein Verständnis für den "Minuten-Gong"
Sonst hagelte es vor allem Kritik am Gongschlag nach einer Minute, der ja selbst Kanzler Kern bereits zu Beginn der Sendung ein Dorn im Auge war. Deswegen kündigte er auch noch vor laufenden Kameras an, ihn ignorieren zu wollen. Viele zeigten dafür Verständnis, wie selbst ein kurzer Blick auf Twitter beweist:

Aber auch die im Mittelpunkt des Sendungskonzepts stehenden Bürger bekamen in sozialen Medien ihr Fett ab. Für zahlreiche Beobachter und Zuschauer waren die Wortmeldungen aus dem Publikum und in den Zuspielungen aus den Länderstudios zu pauschal und negativ. Statt konstruktiver Kritik habe es zu viel Geschimpfe gegeben.

Die versammelte Runde im "Bürgerforum" (Bild: ORF)
Die versammelte Runde im "Bürgerforum"

ORF freut sich über gute Quoten und gelobt Besserung
Für den ORF war die Sendung zuallererst ein Erfolg, immerhin sahen bis zu 835.000 Zuseher (757.000 Zuseher im Durchschnitt) dem Infight der Politiker mit den Bürgern zu. Die Sendungsverantwortliche Waltraud Langer zeigte sich über die Anzahl der Reaktionen erfreut und gelobte, Kritik ernst zu nehmen:

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