ORF contra ORF: Wie manchen anderen hochrangigen ORF-Chefs will offenbar auch Thomas Prantner, der Online-Chef des Medienkonzerns, das Verhalten von Armin Wolf und anderen News-Redakteuren nicht mehr unkommentiert hinnehmen: Im Interview mit dem Nachrichtenmagazin "profil" kritisiert Prantner deutlich den Stil des "ZiB2"-Moderators und auch dessen intensive Tätigkeit auf der Social-Media-Plattform Twitter - ohne dessen Namen zu nennen.
"Es ist unzumutbar für einen öffentlich-rechtlichen Rundfunk, wenn das TV-Studio wie ein Verhörraum oder eine Anklagebank wirkt", sagte ORF-Online-Boss Prantner jetzt im "profil"-Gespräch. Und der Abteilungschef meinte damit offensichtlich auch das kürzlich von Armin Wolf in der "ZiB2" geführte Interview mit Niederösterreichs Ex-Landeshauptmann Erwin Pröll, das für die Zuschauer höchst seltsam und mit hohem Fremdschäm-Faktor ablief und in einem wirren Wortgefecht der beiden Gesprächspartner endete. Dazu Prantner: "Politiker müssen sich kritische Fragen gefallen lassen, es kommt aber immer auf Ton und Stil der Fragestellung an."
Auch die teils extrem intensiven Social-Media-Aktivitäten prominenter ORF-Moderatoren seien nicht förderlich für den Medienkonzern ORF, betonte Thomas Prantner: "Das dient oft mehr der Eigenprofilierung und Marktwertsteigerung als dem Unternehmensinteresse. Wer öffentlich im Fernsehen auftritt, kann auf Facebook oder Twitter nicht privat sein. Er oder sie wird als ORF-Vertreter wahrgenommen. Ich bezweifle, dass persönliche Kommentare zu politischen Geschehnissen Teil von professionellem Journalismus im Sinne des ORF sind."
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