Das Aus der Sendung von "EU-Bauer" Manfred Tisal beim ORF Kärnten nach seinem umstrittenen "Asylanten"-Sager sorgt weiter für Gesprächsstoff. Am Mittwoch erklärte ORF-Chef Alexander Wrabetz allerdings, dass uns der Herr in der Lederhose samt Gummistiefeln zumindest im nächsten Villacher Fasching erhalten bleiben wird.
Die Entscheidung von Wrabetz ist auch logisch, denn ohne Tisal sind die Villacher Narren nur die Hälfte wert. Den "EU-Bauern" kennen und schätzen Millionen von Österreichern wegen seiner scharfsinnigen, in beißenden Humor verpackten Kritik an politischen Missständen aller Art.
"Asylanten sind Sozialschmarotzer, die über uns herfallen"
Jetzt war der Mann mit dem bürgerlichen Namen Manfred Tisal wegen umstrittener Aussagen über Flüchtlinge ins Gerede gekommen: "Asylanten sind Sozialschmarotzer, die über uns herfallen. Wenn ich aus dem Fenster schaue, dann sehe ich Flüchtlinge mit Adidasschuhen, Nike-Leiberln, Diesel-Jeans und Smartphones."
Tisal: "Der ORF steht hinter mir"
Die Sager lösten heftige Debatten in ganz Österreich aus. Tenor: Ist der Kuhbauer ins Fettnäpfchen getreten oder hat er gar nicht so unrecht? Die Facebook-Gemeinde reagiert auf Tisals Äußerungen gespalten, unter dem Posting entbrannte eine heftige Debatte. Bis Mittwochnachmittag sammelten sich bereits über 750 Kommentare, der Beitrag wurde mehr als 1500 Mal geteilt. Der Kabarettist selbst machte "politisches Wirken" verantwortlich. "Der ORF steht hinter mir", erklärte er auf Facebook. Der Sender sei jedoch beauftragt worden, "die Wahl nicht zu beeinflussen". Er sieht sich als "Bauernopfer einer Politik, die nicht imstande ist, Lösungen herbeizuführen".
Strache: "Freie Meinung"
Reagiert hat jedenfalls der ORF Kärnten und verordnete dem EU-Bauern in Wahlkampfzeiten wie diesen eine Sendepause für seine Radio-Sendung "Kumentare". Daraufhin schaltete sich prompt FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache mit dem Alarmruf ein, dass die freie Meinung ernsthaft in Gefahr sei.
Als "EU-Bauer" im nächsten Villacher Fasching (eine Million Zuseher!) wird uns Tisal jedenfalls erhalten bleiben. Das versicherte ORF-Chef Wrabetz der "Krone".
Kronen Zeitung/krone.at
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