Der Wirbel um den Stratosphärenspringer Felix Baumgartner nach seinem für viele Beobachterinnen sexistischen Sager über eine kontroverse Werbekampagne des Unterwäschehändlers Palmers nimmt kein Ende. Nach öffentlichem Hickhack mit Puls-4-Moderatorin Corinna Milborn klagt "All-Felix" jetzt in einem Interview über politische Korrektheit und die Grenzen der Meinungsfreiheit.
Im Gespräch mit dem am Freitag erscheinenden Magazin "alles roger?" geht Baumgartner hart mit der österreichischen Öffentlichkeit ins Gericht. Er werde in seiner einstigen Heimat - Baumgartner lebt seit Jahren in der Schweiz - als "Steuerflüchtling" beschimpft, dabei habe man ihn faktisch gezwungen, Österreich zu verlassen, klagt er.
Man habe ihm ohne Vorwarnung offenbar gängige Steuervergünstigungen für Sportler gestrichen. "Innerhalb von drei Wochen wurden mein Haus sichergestellt, meine Bankkonten gesperrt und meinem Sponsor verboten, Geld an mich zu bezahlen", sagt Baumgartner. Seine Reaktion: Die "Flucht" zu den Eidgenossen, die geforderten Steuern habe er aber nachgezahlt.
Rundumschlag gegen politische Korrektheit
Überhaupt kritisiert Baumgartner die seiner Ansicht nach überbordende politische Korrektheit in Österreich. "Wer sich nicht dem Mainstream beugt, wird kaltgestellt", klagt der Stratosphärenspringer. In Österreich herrsche eine Kultur, in der sich "viele immer sofort beleidigt, angegriffen und diskriminiert fühlen", fehlt auch der Seitenhieb auf Puls-4-Moderatorin Corinna Milborn nicht in dem Interview.
Diese hatte sich über eine ihrer Meinung nach sexistische Palmers-Werbung augeregt, war ihrerseits wiederum in den sozialen Medien von Baumgartner attackiert worden und lud den Extremsportler schließlich zu einer Diskussion über Sexismus in ihre Show "Pro und Contra" ein. Baumgartner stellte Bedingungen, wollte die Diskussion lieber auf ServusTV über die Bühne bringen.
Die Frage, wieso er sich trotz seiner Verachtung für die politische Korrektheit noch in die heimische Politik einbringe, beantwortet er so: "Österreich und seine Menschen sind zu wichtig, um sie den Politikern alleine zu überlassen." In die Politik zu gehen, könnte er sich laut Interview unter gewissen Voraussetzungen vorstellen.
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