Die Pechsträhne im Musikbusiness reißt nicht ab. Nach Motörhead-Chef-Lemmy Kilmister Rock-Enfant-Terrible Scott Weiland und Pop-Kultstar David Bowie verstarb mit Eagles-Mitbegründer Glenn Frey der nächste Branchen-Kapazunder, der die Musikwelt nachhaltig bereicherte. Der legendäre Songwriter wurde nur 67 Jahre alt.
Glenn Frey, Mitbegründer der US-Rockband Eagles, ist im Alter von 67 Jahren gestorben. "Glenn kämpfte in den vergangenen Wochen einen mutigen Kampf, aber er erlag traurigerweise den Komplikationen einer rheumatoiden Arthritis, einer akuten Dickdarmentzündung und einer Lungenentzündung", teilte die Band am Montag (Ortszeit) auf ihrer Website mit.
"Worte können weder die Trauer noch die Liebe und den Respekt für all das ausdrücken, was er uns, seiner Familie, der Musikgemeinde und Millionen Fans weltweit gegeben hat", hieß es über den Sänger und Gitarristen.
Die Eagles waren 1971 von Musikmanagern als Begleitband für die Country-Rock-Sängerin Linda Ronstadt gegründet worden. Mit ihrem warmen melodiösen Sound wurden sie zum Inbegriff des California Rock. Zu den bekanntesten Titeln zählen "Hotel California", "Take It Easy" und "Tequila Sunrise". Frey war ein Gründungsmitglied der Formation. In der Band spielte er Gitarre, Slide-Gitarre und Piano und lieh auch vielen Eagles-Songs seine Stimme. Zusammen mit Don Henley schrieb er die meisten Songs der Eagles, und diese beiden waren auch von Gründung bis Auflösung und bei mehrmaliger Wiedervereinigung der Gruppe Bandmitglieder.
Doch kein Höllenfrost
Zwar kamen die Eagles nochmals als Gruppe zusammen und gingen zuletzt 2008 kommerziell erfolgreich auf Tournee, die gewaltigen Erfolge und Plattenumsätze der 1970er-Jahre erreichten sie jedoch nicht wieder. Einige Jahre vor der ersten Wiedervereinigung der Gruppe 1994 sagte Don Henley, dass sich die Eagles nie wieder vereinigen würden, "eher werde die Hölle zufrieren". Folgerichtig hieß dann auch das Album nach dem Comeback "Hell Freezes Over".
Nach der zeitweiligen Auflösung der Gruppe 1981 war Glenn Frey auch als Solokünstler erfolgreich. Bereits im Mai 1982 erschien seine erste Single "I Found Somebody" sowie das Album "No Fun Aloud". Anfangs war er zunächst nur in den USA erfolgreich. Das änderte sich mit dem Lied "The Heat Is On", das Ende 1984 auch in Deutschland und vielen anderen Teilen Europas in die Hitparaden kam. Dieser Song war im Soundtrack des US-Kinoerfolges "Beverly Hills Cop" erschienen und wurde von Harold Faltermeyer und Keith Forsey geschrieben. Weitere auch in Deutschland sehr bekannte Singles waren "You Belong To The City" und "I've Got Mine".
Zahlreiche Top-Hits
Freunde der US-Krimi-Serie "Miami Vice" kennen auch den eigens für die Serie geschriebenen Hit "Smuggler's Blues". In der gleichnamigen Folge 15 der ersten Staffel der Serie spielte Frey selbst mit. So ist Glenn Frey in Mitteleuropa weniger durch seinen Namen bekannt, als vielmehr durch seine Songs, die zwar keine Top-Ten-Hits wurden, doch in vielen Radiosendern immer wieder gespielt werden. Seit dem Jahr 2000 war er auch Mitglied in der Songwriters Hall Of Fame.
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