Tat erinnert an Graz

Australien: Mehrfachmord mit Auto in Fußgängerzone

Ausland
20.01.2017 13:16

In der australischen Millionenmetropole Melbourne ist am Freitag ein Autofahrer in eine Gruppe Fußgänger gerast und hat vier Menschen - darunter ein kleines Kind - getötet sowie rund 20 weitere teils schwer verletzt. Der 26-Jährige handelte offenbar vorsätzlich, er wurde festgenommen. Die Tat erinnert stark an den Grazer Amokfahrer Alen R., der 2015 bei seiner Wahnsinnstat drei Menschenleben ausgelöscht hatte.

Einen terroristischen Hintergrund habe die Tat in Melbourne nicht, sagte der Polizeichef des Bundesstaates Victoria, Graham Ashton. Der 26-jährige Lenker sei als Gewalttäter bekannt, mit einer Vorgeschichte an psychischen Problemen und Drogenkonsum. Kurz vor der Tat hatte die Polizei demnach den Mann verfolgt, sein Auto aber nicht anhalten können. Es gebe einen Zusammenhang mit einer Messerstecherei Freitagfrüh, hieß es in einer Mitteilung der Polizei.

(Bild: APA/AFP/PETER PARKS, twitter.com)
(Bild: Twitter.com)
(Bild: Screenshot/YouTube.com)
(Bild: AFP)

Täter schrie angeblich "Allahu Akbar"
Der 26-Jährige sei den Polizeiangaben zufolge am frühen Freitagnachmittag (Ortszeit) im zentralen Geschäftsviertel Melbournes absichtlich auf den Fußweg gefahren. Ein weiterer Augenzeuge will gehört haben, dass der Todesfahrer "Allahu Akbar" (Gott ist groß) geschrien habe. Laut Ashton hätten Polizisten den Amokfahrer mit ihrem Wagen gerammt, auf ihn geschossen und ihn am Arm getroffen. Bei seiner Festnahme hatte der Toderslenker nur eine rote Unterhose an. Weitere Bilder zeigten Sanitäter, die auf der Straße liegende Menschen behandelten, und Polizisten, die das Autowrack umstellten.

(Bild: AP)

"Er hat nicht gestoppt, und die Leute, die gerade vorbeigingen, versuchten wegzukommen, und er hat einfach weitergemacht und Menschen auf seinem Weg aufgegabelt", sagte ein Augenzeuge der australischen Tageszeitung "Herald Sun". Laut dem Blatt sei auch ein kleines Kind unter den Toten. Die beiden erwachsenen Todesopfer waren möglicherweise mit ihrem Baby unterwegs gewesen, darauf lassen zumindest Zeugenaussagen schließen, die von einem durch die Luft fliegenden Kinderwagen sprechen. Das vierte Opfer erlag erst Stunden nach der Attacke seinen Verletzungen.

Video: Hier rast der Todeslenker in die Menschenmenge

(Bild: The Associated Press)

Fernsehbilder zeigten das beschädigte rote Auto des Amokfahrers mit zersplitterter Windschutzscheibe und offenen Türen am Tatort. Schwer bewaffnete Polizisten sperrten die Umgebung ab.

Video: Hier wird der Amokfahrer aus dem Auto gezerrt und verhaftet

(Bild: The Associated Press)
(Bild: The Associated Press)
(Bild: The Associated Press)

Ein Zeuge berichtete dem Nachrichtensender Sky News von dem schrecklichen Erlebnis: "Da waren überall Lärm und Durcheinander und Polizisten und Körper, die auf dem Boden lagen."

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Kostenlose Spiele
Vorteilswelt