Tat erinnert an Graz
Australien: Mehrfachmord mit Auto in Fußgängerzone
In der australischen Millionenmetropole Melbourne ist am Freitag ein Autofahrer in eine Gruppe Fußgänger gerast und hat vier Menschen - darunter ein kleines Kind - getötet sowie rund 20 weitere teils schwer verletzt. Der 26-Jährige handelte offenbar vorsätzlich, er wurde festgenommen. Die Tat erinnert stark an den Grazer Amokfahrer Alen R., der 2015 bei seiner Wahnsinnstat drei Menschenleben ausgelöscht hatte.
Einen terroristischen Hintergrund habe die Tat in Melbourne nicht, sagte der Polizeichef des Bundesstaates Victoria, Graham Ashton. Der 26-jährige Lenker sei als Gewalttäter bekannt, mit einer Vorgeschichte an psychischen Problemen und Drogenkonsum. Kurz vor der Tat hatte die Polizei demnach den Mann verfolgt, sein Auto aber nicht anhalten können. Es gebe einen Zusammenhang mit einer Messerstecherei Freitagfrüh, hieß es in einer Mitteilung der Polizei.
Täter schrie angeblich "Allahu Akbar"
Der 26-Jährige sei den Polizeiangaben zufolge am frühen Freitagnachmittag (Ortszeit) im zentralen Geschäftsviertel Melbournes absichtlich auf den Fußweg gefahren. Ein weiterer Augenzeuge will gehört haben, dass der Todesfahrer "Allahu Akbar" (Gott ist groß) geschrien habe. Laut Ashton hätten Polizisten den Amokfahrer mit ihrem Wagen gerammt, auf ihn geschossen und ihn am Arm getroffen. Bei seiner Festnahme hatte der Toderslenker nur eine rote Unterhose an. Weitere Bilder zeigten Sanitäter, die auf der Straße liegende Menschen behandelten, und Polizisten, die das Autowrack umstellten.
"Er hat nicht gestoppt, und die Leute, die gerade vorbeigingen, versuchten wegzukommen, und er hat einfach weitergemacht und Menschen auf seinem Weg aufgegabelt", sagte ein Augenzeuge der australischen Tageszeitung "Herald Sun". Laut dem Blatt sei auch ein kleines Kind unter den Toten. Die beiden erwachsenen Todesopfer waren möglicherweise mit ihrem Baby unterwegs gewesen, darauf lassen zumindest Zeugenaussagen schließen, die von einem durch die Luft fliegenden Kinderwagen sprechen. Das vierte Opfer erlag erst Stunden nach der Attacke seinen Verletzungen.
Video: Hier rast der Todeslenker in die Menschenmenge
Fernsehbilder zeigten das beschädigte rote Auto des Amokfahrers mit zersplitterter Windschutzscheibe und offenen Türen am Tatort. Schwer bewaffnete Polizisten sperrten die Umgebung ab.
Video: Hier wird der Amokfahrer aus dem Auto gezerrt und verhaftet
Ein Zeuge berichtete dem Nachrichtensender Sky News von dem schrecklichen Erlebnis: "Da waren überall Lärm und Durcheinander und Polizisten und Körper, die auf dem Boden lagen."
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