Nach Brexit-Votum
Britische EU-Bonzen zittern um ihre Pensionen
Eigentlich eine klare Sache: Wer den Brexit wählt, soll künftig selbst die (extrem hohen) Pensionen seiner früheren EU-Abgeordneten und EU-Beamten finanzieren. Laut dem britischen "Telegraph" will jetzt Brüssel die Zahlungen an 1730 britische EU-Bonzen stoppen, sobald der Austritt aus der Union rechtskräftig ist.
Die Kosten dieser Brexit-Folge wären für die Regierung in London extrem belastend: Die europäischen Steuerzahler müssen aktuell mit jährlich 1,4 Milliarden Euro sämtliche EU-Pensionisten finanzieren, für die 1730 britischen Ex-Eurokraten wären acht Prozent dieser Summe fällig, also 112 Millionen Euro pro Jahr. Binnen zehn Jahren müssten die britischen Bürger somit deutlich mehr als eine Milliarde Euro an Pensionskosten zusätzlich schultern.
Im Königreich will man sich gegen diesen Plan aus Brüssel zur Wehr setzen: Großbritannien sei für die Pensionen der EU-Mitarbeiter oder EU-Politiker "einfach nicht zuständig".
So "einfach" sei das allerdings nicht, kontert etwa Felix Geradon, der Vorsitzende der mächtigen Gewerkschaft Union Syndicale-Bruxelles: "Natürlich kommen die Pensionen aus dem EU-Budget. Aber für genau dieses Budget existiert eine Gesamtverantwortlichkeit aller bisherigen EU-Staaten."
EU-Pensionisten: 5312 Euro pro Monat
Übrigens: Das Jahresdurchschnittsgehalt der EU-Mitarbeiter beträgt derzeit 78.503 Euro. Mit zusätzlichen Steuererleichterungen kommen die meisten Eurokraten auf etwa 91.064 Euro im Jahr. Und in der Pension können sich die Ex-Abgeordneten und früheren EU-Mitarbeiter über den Bezug von 70 Prozent ihres Letztgehalts freuen: also über eine durchschnittliche Monatspension von etwa 5312 Euro ...
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