Er stand schon einmal vor Gericht in St. Pölten. Er fasste eine Haftstrafe aus. Weil er nicht nur mit der Terrormiliz Islamischer Staat sympathisierte, sondern auch einen Anschlag geplant hatte. Er wurde bedingt entlassen - doch statt in die Schule zu gehen, träumte er weiter von Syrien. Jetzt wandert der 15-Jährige wieder ins Gefängnis, 20 Monate lang.
Erst im vergangenen Juni war die Entlassung aus der Haft erfolgt. Die Strafe bekam er, weil er einen Anschlag auf den Wiener Westbahnhof geplant hatte - und weil er den IS verherrlicht.
Würde man nun meinen, er habe aus der Haft nichts gelernt, widerspricht sein Anwalt Rudolf Mayer: "Es ist zwar etwas Neues, was er macht, leider, aber wenn es nach dem ehemaligen Direktor der Strafanstalt Stein geht, ist es trotzdem wie eine Resozialiserung zu sehen. Wenn es gelingt, aus einem Mörder einen Dieb zu machen, dann fällt dies unter gelungene Resozialisierung."
Wenn, dann eine im Schneckentempo. Denn der 15-Jährige hat via WhatsApp Propagandamaterial der übelsten Sorte verschickt. An "Freunde", die dann doch keine wurden - und ihn anzeigten, nachdem sie seine Radikalisierung aufgezeigt hatten. Das taten übrigens auch die Mutter und seine Lehrer. Von den 75-mal, die er seit der Haftentlassung in die Schule gehen hätte sollen, fehlte er 34-mal...
Also gibt es wieder eine (nicht rechtskräftige) Haftstrafe, diesmal 20 Monate - und Therapie. Und so was wie die Hoffnung, dass er doch noch denken lernt.
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