Samstag früh entdeckte ein Mitarbeiter der Gärtnerei den Bombentrichter etwa 100 Meter vom Haus des Besitzers des Unternehmens entfernt auf freiem, wenngleich bepflanztem Gelände. Der Firmeninhaber selbst hatte am Abend einen dumpfen Knall gehört und war laut Klug einige Meter in den Garten gegangen, konnte in der Dunkelheit aber nichts erkennen.
Bilder des Bombenkraters in der Infobox!
Explosion von Säurezünder ausgelöst
Die Bombe dürfte vermutlich 1944 oder 1945 abgeworfen worden sein und sich etwa drei Meter ins Erdreich gebohrt haben. Über viele Jahre wurde das Gelände darüber von der Gärtnerei genutzt, ohne etwas von dem Kriegsrelikt zu merken. Laut Willibald Berenda, dem Leiter des Entschärfungs- und Entminungsdienstes des Innenministeriums, handelte es sich vermutlich um einen 250-Kilo-Sprengkörper, der mit einem Säurezünder versehen war.
"Etwas anderes kann es gar nicht gewesen sein", sagte Berenda Samstagmittag. "Aus irgendeinem Grund hat der Säurezünder nicht ausgelöst", so der Experte. Vermutlich dürfte letztendlich das Plättchen, das den Schlagbolzen halten sollte, kollabiert sein und so die Explosion ausgelöst haben.
Erschütterungen nur in Wien-Liesing spürbar
Der Vorfall hatte jedenfalls für einige Aufregung gesorgt: Die ZAMG berichtete, die Erschütterungen seien nur sehr lokal - fast ausschließlich in Liesing - verspürt worden. Dort allerdings seien die Erschütterungen von vielen Personen wahrgenommen worden und hätten auch Sorge ausgelöst. Infolge des sehr lokalen Auftretens sei aus den entfernten instrumentellen Aufzeichnungen kein Magnitudenwert bestimmbar gewesen, auch habe es keine Berichte über Schäden an Gebäuden oder über Opfer gegeben. Die Feuerwehr sprach von einem dumpfen, explosionsartigen Knall, der für Verwirrung gesorgt habe. Anrainer hatten ausgesagt, sie hätten Erschütterungen gespürt.
Fotos: Peter Tomschi
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