Knalleffekt im Fall der brutalen Raubserie auf betagte Damen in Graz: Die Soko "Schmuckraub" klärte die Identität des Hauptverdächtigen. Es handle sich dabei um einen 31-jährigen Rumänen. Die Ermittler hoffen nun, den Verdächtigen fassen zu können. Von ihm fehlt bisher jede Spur, nach dem Mann wird mittels europäischen Haftbefehls gefahndet.
Im Zuge der Fahndung nach dem Verdächtigen gingen mehr als 100 Hinweise aus der Bevölkerung ein. Bei Ermittlungen, die auch eng mit der Polizei in Rumänien geführt wurden, konnte nun die Identität des Rumänen ausgeforscht werden.
"Als gefährlich einzustufen"
Laut Polizei, die aus ermittlungstaktischen Gründen nicht alle Details bekannt geben wollte, stehe der Mann unter dringendem Tatverdacht, die Raubüberfälle in Graz begangen zu haben. "In diesem Zusammenhang möchten wir erneut darauf hinweisen, dass der Verdächtige als gefährlich einzustufen ist. Er ging mit erheblicher Gewaltanwendung gegen gebrechliche, betagte Frauen vor", so Michael Lohnegger, Leiter der Soko "Schmuckraub".
Der in Rumänien wegen Raubes verurteilte 31-jährige Adiel-Cristian C. habe sich definitiv in Österreich aufgehalten. Zudem habe er "familiäre Kontakte speziell in der Steiermark. Es sind Verwandte hier wohnhaft."
Im Mai über Spielfeld eingereist
Wie Lohnegger weiter ausführte, sei der Mann wenige Tage nachdem er seine Haftstrafe in Rumänien abgesessen hatte am 21. Mai über Spielfeld nach Österreich eingereist. Am 22. Juni sei er dann von Beamten in Wien kontrolliert worden.
Brisant: Der 31-Jährige stehe im Verdacht, vor mehreren Jahren in einen Einbruchsdiebstahl verwickelt gewesen zu sein. Deshalb lag gegen den Mann auch eine sogenannte Aufenthaltsermittlung vor. "Das ist jedoch nicht mit einer Festnahmeanordnung zu verwechseln. Das bedeutet nur, dass das Gericht oder die Staatsanwaltschaft wissen wollte, wo man den Mann erreichen kann." Zu diesem Zeitpunkt habe aber noch keiner der Raubüberfälle in Graz stattgefunden.
"Zögern Sie nicht, den Notruf zu wählen"
Derzeit sei nicht auszuschließen, dass sich der Mann "in Graz, der Steiermark oder in Österreich aufhält". Die Ermittler baten die Bevölkerung daher erneut um Hinweise. "Jeder noch so kleine Hinweis kann das fehlende Puzzleteil sein. Zögern Sie daher nicht, den Notruf zu wählen", wandte sich Lohnegger direkt an die Bevölkerung. Außerdem betonten die Beamten, dass der bisherige Ermittlungserfolg ohne die Bilder aus den öffentlichen Überwachungskameras wohl nicht möglich gewesen wäre: "Die Opfer konnten den Mann nicht beschreiben", so Lohnegger.
Sieben Opfer bekannt
Zwischen 30. Juni und 13. Juli waren im Grazer Stadtgebiet insgesamt sieben Frauen brutal überfallen worden. Den Opfern im Alter zwischen 69 und 84 Jahren wurden dabei Halsketten, Ringe und Bargeld geraubt. Der Täter ging bei den Überfällen äußerst brutal vor, die Frauen wurden zum Teil schwer verletzt.
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