Tödlicher Unfall

Sparwut kostet Vater das Leben

Oberösterreich
30.10.2007 18:55
Die behördlich verordnete Sparwut hat im Innviertel jetzt ein Menschenleben gefordert. Seit einem Jahr kracht es beim neuen Kreisverkehr in Hohenzell jede Woche einmal, weil er nicht beleuchtet ist. Jetzt übersah der 53-jährige Peter Hemetsberger aus Gaspoltshofen - ein dreifacher Familienvater und beliebter Lehrer - die Falle, wurde in den Tod katapultiert!

Im dichten Nebel übersah der Turn- und Biologielehrer der Rieder Handelsakademie den Kreisverkehr, der mitten auf einer etwa fünf Kilometer langen Geraden der B 141 errichtet worden war. Der Ford Mondeo Kombi überschlug sich mehrmals, Peter Hemetsberger war auf der Stelle tot.

Er hinterlässt seine Frau und drei Kinder im Alter von 20 bis 24 Jahren. An der HAK, wo er schon seit 26 Jahren unterrichtete, herrscht Bestürzung: „Er leitete die Sport- und Skiwochen, kam mit Schülern und Lehrern ausgesprochen gut aus und war sehr gesellig“, trauert Direktor Franz Litzlbauer nach dem Tod des Kollegen.

Eine menschliche Tragödie, die vermutlich vermeidbar gewesen wäre. Denn seit der Eröffnung des

1,5 Millionen Euro teuren Kreisverkehrs in Hohenzell ist bekannt, dass er vor allem in der Nacht zur Falle wird: Eine 50.000 Euro teure Beleuchtung wurde nicht installiert, weil diese bei Kreisverkehren an Bundesstraßen nicht vorgeschrieben ist. Also wurde bei der Sicherheit gespart. Nach dem Unfall ordnete Straßenbau-Landesrat Josef Hiesl nun an, die Beleuchtung zu errichten, für nächstes Jahr wäre sie ohnehin geplant gewesen. 2000 Euro Stromkosten im Jahr soll die Gemeinde zahlen.

 

 

Foto: FF Ried/Innkreis

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