Anschlag in Russland
U-Bahnen immer wieder im Visier von Terroristen
Mindestens 14 Menschen sind am Montag bei der Explosion einer Bombe in der U-Bahn der russischen Millionenstadt St. Petersburg ums Leben gekommen. Während die Hintergründe noch völlig im Dunkeln liegen - Russland spricht bereits von einem islamistischen Terrorakt -, ist eines klar: U-Bahnen sind immer wieder Ziel terroristischer Anschläge. Häufig waren Russlands Hauptstadt Moskau oder frühere sowjetische Republiken betroffen, aber auch in London, Paris und zuletzt Brüssel war die Metro bereits im Visier von Terroristen.
März 2016 in Brüssel: Islamistische Terroristen verüben in der belgischen Hauptstadt einen Doppelanschlag auf den Flughafen und in der U-Bahn. 32 Menschen werden ermordet, mehr als 320 verletzt. Zudem kommen drei Selbstmordattentäter um.
April 2011 in Minsk: Bei einem Bombenanschlag in der Metro der weißrussischen Hauptstadt werden 15 Menschen getötet und etwa 150 verletzt. Die Verdächtigen sollen im Auftrag Oppositioneller gehandelt haben, heißt es zunächst. Der Präsident der autoritär regierten Ex-Sowjetrepublik, Alexander Lukaschenko, sagt später, es gebe keine Hinweise auf die Drahtzieher.
März 2010 in Moskau: In zwei Metro-Zügen sprengen sich Selbstmordattentäterinnen in die Luft. Sie reißen 40 Menschen mit in den Tod. Der Anführer der Islamisten im Nordkaukasus, Doku Umarow, bekennt sich zu den Anschlägen.
Juli 2005 in London: Beim ersten Selbstmordanschlag in Westeuropa zünden vier Muslime mit britischem Pass in drei U-Bahnen und einem Doppeldeckerbus Sprengsätze. 56 Menschen sterben, etwa 700 werden verletzt. Eine Geheimorganisation namens Kaida al-Dschihad bekennt sich zu den Anschlägen.
August 2004 in Moskau: Eine mutmaßliche Tschetschenin sprengt sich am Eingang einer belebten U-Bahn-Station in die Luft. Elf Menschen sterben, unter ihnen die Attentäterin und ihr Komplize, ein seit Langem gesuchter Terrorist aus der nordkaukasischen Teilrepublik Karatschai-Tscherkessien. Rund 50 Menschen werden verletzt. Die Terrorgruppe Islambuli-Brigaden der Al-Kaida bekennt sich zu der Tat.
Februar 2004 in Moskau: Bei einem vermutlich tschetschenischen Selbstmordanschlag in einem voll besetzten Waggon der U-Bahn werden mindestens 40 Fahrgäste getötet. Nach unterschiedlichen Angaben werden zwischen 100 und 230 Menschen verletzt.
Juni 1996 in Moskau: Auf einer viel befahrenen Linie explodiert unter einem Sitz eine Bombe. Vier Menschen sterben, zwölf weitere Fahrgäste werden verletzt.
Juli 1995 in Paris: Algerische Islamisten zünden eine Bombe in einer Untergrundbahn. Acht Menschen werden getötet, mehr als 100 verletzt.
März 1995 in Tokio: Mitglieder der japanischen Aum-Sekte setzen in mehreren U-Bahn-Waggons das Nervengas Sarin frei. Zwölf Menschen sterben, mehr als 5300 werden zum Teil schwer verletzt.
Mai 1994 in Baku: In der aserbaidschanischen Hauptstadt explodiert in einem U-Waggon zwischen zwei Stationen ein Sprengsatz, im Tunnel bricht Feuer aus. Sieben Reisende kommen ums Leben, zehn Menschen werden verletzt.
März 1994 in Baku: 13 Menschen sterben, als in einem voll besetzten Zug eine Zeitbombe explodiert. 50 Menschen werden verletzt. Die Behörden vermuten militante Muslime oder Armenier dahinter.
Jänner 1977 in Moskau: Zwischen zwei Stationen explodiert ein unter einer Sitzbank versteckter Sprengsatz. Für den Mord an sieben Fahrgästen werden drei Armenier 1979 hingerichtet.
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