Welser Bombendrohung

Augenzeugen berichten vom Konzert-Abbruch

Oberösterreich
25.09.2017 17:35

6500 Menschen wurden, wie bereits gestern ausführlich berichtet, wegen einer Bombendrohung in Wels während des Konzertspektakels mit Sänger Mark Forster in der Nacht auf Sonntag aus den Messehallen evakuiert. Sprengstoff wurde keiner gefunden, die Polizei sucht nun auf Hochtouren nach dem Täter. Die meist jungen Besucher blieben gelassen und verhinderten eine Massenpanik. Augenzeugen und der Welser Polizeichef berichten über die bangen Momente...

"Mark Forsters Auftritt war plötzlich aus. Dann wurde durchgesagt, dass wegen Problemen mit der Lüftung das Konzert abgebrochen wird und wir die Halle verlassen müssen", erzählt Augenzeuge Gabriel Reiter wie der Welser die bangen Momente beim Konzertspektakel erlebte. Nach zwei Bombendrohungen hatten Polizei und Veranstalter entschieden, das Konzertspektakel von Ö3 und Red Bull in Wels unter dem Lüftungs-Vorwand abzubrechen. "Das Gerücht, dass es eine Bombendrohung gab, machte aber sofort die Runde", sagt Reiter. Trotz des Vorfalls betont der 31-Jährige: "Ich würde sofort wieder hingehen und ich bin stolz auf die Welser, weil alles so gut funktioniert hat."

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"Nicht normal, dass es solche Menschen gibt"
Mitten drinnen bei der Evakuierung war auch Manuela Scharinger. Bereits am Nachmittag war die 19-Jährige am Messegelände. Hatte doch die Peuerbacherin beim "Krone"-Gewinnspiel ein Treffen mit Mark Forster gewonnen. "Mit Tschüss und Pfiat eich hatte sich der Sänger plötzlich von der Bühne verabschiedet. Danach kam schon die Anssage, dass eben wegen Lüftungsproblemen geräumt wird. Ich hab´mir gleich gedacht, da hat es etwas anderes", schildert die Verkäufern. Wie die Räumung verlief? "Alle waren sehr diszipliniert, es gab kein Chaos und wir waren schnell im Freien. Mein Freund und ich sind dann gleich nach Hause gefahren, erst da habe ich erfahren, dass es sich um eine Bombendrohung gehandelt hat", erklärt Scharinger. Diese weiter: "Es ist nicht normal, dass es Menschen gibt, die so eine tolle Veranstaltung zerstören."

Manuela Scharinger beim Treffen mit Mark Foster und mit ihrem Freund Manuel Schapfl in Wels. (Bild: Markus Wenzel, MS)
Manuela Scharinger beim Treffen mit Mark Foster und mit ihrem Freund Manuel Schapfl in Wels.
Gabriel Reiter holte gestern seine Sachen in Wels und schilderte die Momente des Konzert-Abbruchs. (Bild: Markus Wenzel)
Gabriel Reiter holte gestern seine Sachen in Wels und schilderte die Momente des Konzert-Abbruchs.


Besucher blieben ruhig
Die 6500 Menschen - 500 davon waren Gäste einer Hochzeit in  der angrenzenden Rotax-Halle  - blieben ruhig, verließen gelassen das Gebäude und versammelten sich am Parkplatz: "Großes Lob an alle, wir hatten 40 Polizisten und 80 Ordner im Einsatz, alles hat funktioniert", lobt der Welser Stadtpolizeikommandant Klaus Hübner (siehe Interview unten).
Weil auch die Garderobe gesperrt war, verteilte das Rote Kreuz Aludecken. Das Gebäude wurde durchsucht, aber kein Sprengstoff gefunden. Da der Einsatz erst um 2 Uhr früh beendet war, wurde das Konzert nicht fortgesetzt.

Rund 6500 Menschen mussten aus den Welser Messehallen nach der Bombendrohung evakuiert werden. (Bild: Laumat)
Rund 6500 Menschen mussten aus den Welser Messehallen nach der Bombendrohung evakuiert werden.


An solchen Tagen gilt "safety first"
Weil beim Konzertspektakel in Wels auch ihr Auftritt abgesagt worden war, legte  DJ "Alle Farben" stattdessen in der Disco Wildwechsel auf. Im Internet gab es zahlreiche auch enttäuschte Reaktionen, doch die meisten Besucher bedankten sich: "An Tagen wie diesen gilt einfach ,safety first‘ und die Evakuierung war vorbildlich! Großes Lob auch an die Messe Wels und die Einsatzkräfte. Wir lassen uns nicht unterkriegen", meinte da etwa ein Facebook-User.

Interview mit Stadtpolizeikommandant Klaus Hübner

"Krone": Wann kam die Bombendrohung genau herein?
Klaus Hübner: Um exakt 23.03 Uhr rief ein unbekannter Mann bei der Polizeiinspektion Dragonerstraße an und sagte: "In 30 Minuten geht in der Messe beim Konzert eine Bombe hoch." Fünf Minuten später wiederholte er diese telefonische Drohung bei der Polizeiinspektion Innere Stadt.

"Krone": Wie ging es dann weiter?
Klaus Hübner: Der zuständige Kollege trat mit dem Konzertveranstalter in Verbindung. Das Gebäude wurde geräumt, das ist Standard-Prozedere. Ob ein oder zwei Anrufe, spielte dabei keine Rolle. Wir nehmen jede solche Drohung sofort ernst, ob Großveranstaltung oder Geburtstagsfeier.

Der Welster Stadtpolizeikommandant Klaus Hübner sprach mit der "Krone" über den Einsatz. (Bild: Markus Wenzel)
Der Welster Stadtpolizeikommandant Klaus Hübner sprach mit der "Krone" über den Einsatz.


"Krone": Es gab aber gar keine Bombe.
Klaus Hübner: Nein. Ein Sprengstoffspürhund durchsuchte mit einem fachkundigen Organ das Gebäude, auch die Rotax-Halle wurde zur Sicherheit durchsucht.

Jasmin Gaderer, Kronen Zeitung

Webseite von laumat

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