Nachdem die "Krone" als einziges Medium über zwei Vergewaltigungen in der Linzer Innenstadt berichtet hat, verzichtet nun auch die Polizei auf noble Zurückhaltung und veröffentlicht die Anzeigen über die Sex-Verbrechen. Ein Verdächtiger ist gefasst, zwei weitere Männer, die eine 18-Jährige in einem Keller vergewaltigt hatten, sind flüchtig. Es handelt sich um zwei Südländer oder Araber.
Nicht nur die beiden Vergewaltigungen in der Linzer Innenstadt hatten für große Aufregung gesorgt, sondern auch der Fakt, dass die Polizei von sich aus keine Anzeigen veröffentlicht hatte. Nach der "Krone"-Berichterstattung wurden nun die Details der beiden Sexualverbrechen bekannt. Am 9. Juni wurde eine 18-Jährige in den frühen Morgenstunden an der Kreuzung Dinghoferstraße/Lustenauerstraße von zwei Ausländern angesprochen und um eine Zigarette gefragt. Unmittelbar darauf spürte sie einen Druck von einem Gegenstand im Rücken. Die Jugendliche ging von einer Waffe aus und fühlte sich, so der Polizeibericht, massiv bedroht und gehorchte deshalb den Anweisungen der Männer. Das Duo ging mit seinem Opfer in den Keller eines Hauses in der Dinghoferstraße und vergewaltigte das Mädchen, raubte ihm anschließend Geldbörse und Mobiltelefon. Dann flüchteten die Vergewaltiger und ließen die schwer geschockte Jugendliche zurück.
Suche nach Tatort
Die 18-Jährige konnte den genauen Tatort zunächst nur vage beschrieben, bei den Ermittlungen wurde tagelang das Umfeld abgesucht, bis der richtige Keller gefunden werden konnte. Das war laut Polizei auch der Grund, warum es zehn Tage dauerte, bis die Fahndung veröffentlicht wurde. Die Personsbeschreibung birgt auch politischen Sprengstoff. Beide Täter sind von südländischem oder arabischem Typus. Einer ist 28 bis 35 Jahre alt, 1,75 Meter groß, korpulent mit mindestens 100 Kilo und dunklen, kürzeren, etwas gewellten Haaren. Sein Mittäter ist 25 bis 30 Jahre, dünn und hat eine ähnliche Frisur.
Vergewaltiger hatte 2,6 Promille intus
Vorläufig hinter Gittern ist jener slowakische Bettler (38), der am 16. Juni gegen 14.15 Uhr in der Linzer Mozart City Garage eine 35-Jährige vergewaltigt haben soll. Das Opfer hatte den Unsteten zwei Tage zuvor kennengelernt. Obwohl er aufdringlich gewesen sei, hielt sie weiter Kontakt, ging in die Tiefgarage mit. Der Beschuldigte hatte 2,6 Promille. Er ist nicht geständig.
Die Bevölkerung reagiert verunsichert: In unten stehendem Leserbrief wird eine dritte Tat genannt, laut Polizei war dies nur ein Streit. Maria Schwarz-Schlöglmann vom Gewaltschutzzentrum kritisiert im Interview die Rechtssprechung.
Christoph Gantner, Kronen Zeitung
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