Sie müssen Rechnungen bezahlen, erhielten aber seit Mitte Juli keinen Lohn mehr! Damit sich die prekäre Lage der Wozabal-Arbeiter etwas entspannt, reagieren nun die Masseverwalter der sechs insolventen Firmen des Wäschereinigers. Sie überweisen am 15. September für jeden einen Vorschuss in Höhe von 600 Euro!
Die Juli- und August-Löhne der Wozabal-Arbeiter werden durch den Insolvenzentgeltfonds voraussichtlich in der zweiten Oktober-Hälfte überwiesen. Der September-Lohn wäre erst am 15. Oktober fällig. Weil die Masseverwalter der sechs Wozabal-Firmen aber wissen, wie wichtig es ist, dass für die Belegschaft Geld fließt, reagieren sie.
Für jeden gibt es 600 Euro
Die 649 Arbeiter, die bei Eröffnung des Verfahrens beim Wäschereiniger an den verschiedenen Standorten tätig waren und noch immer an Bord sind, erhalten am 15. September einen Vorschuss von 600 Euro! Das verriet Masseverwalter-Stellvertreter René Lindner gestern bei Betriebsversammlungen.
"Sitzen in einem Boot"
In der Logistikhalle in Enns sprach der Linzer Anwalt dabei um kurz nach 8 Uhr früh zu den Mitarbeitern. Als diese die erste gute Nachricht seit Wochen erfuhren, gab es Applaus. "Wir sitzen in einem Boot - ihre Mitarbeit ist genauso wichtig wie unsere Management-Tätigkeit", betonte Lindner in einer Ansprache.
Kampf um Finanzierung
Hinter den Kulissen wird auf Hochtouren an der Finanzierung der Fortführung des Unternehmens gearbeitet - wir berichteten. Noch gibt’s keine Erfolgsmeldung, dass eine Bank das Projekt unterstützt. Die Zeit drängt aber. Die erfahrenen Masseverwalter holten auch externe Berater ins Team, um die Fortführungsrechnung anzustellen. Alle Aufträge werden dabei durchleuchtet und danach beurteilt, ob sie auch Gewinn bringend sind.
Barbara Kneidinger, Kronen Zeitung
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