Feueralarm in der Wiener Justizanstalt Josefstadt: Ein 32 Jahre alter Algerier - er sitzt wegen eines Gewaltdeliktes in U-Haft - legte am Sonntagabend in einem Mehrpersonenhaftraum einen Brand. "Er hat mit einem Feuerzeug eine Decke angezündet", sagte Polizeisprecher Patrick Maierhofer am Montag. Insgesamt 14 Personen wurden verletzt, eine davon schwer.
Die Berufsrettung brachte drei Insassen - darunter auch den Brandstifter - und elf Justizwachebeamten mit Rauchgasvergiftungen ins Spital. Einer der Häftlinge wurde schwer verletzt, er erlitt Brandverletzungen an den Händen, die er sich bei Löschversuchen zugezogen haben dürfte und musste intensivmedizinisch betreut werden.
Der Mehrparteienhaftraum brannte völlig aus. Am Montagvormittag waren die Brandermittler des Landeskriminalamtes mit der Tatortgruppe sowie ein Brandsachverständiger des Bundeskriminalamtes an Ort und Stelle, sagte Maierhofer. "Nach den bisherigen Ermittlungen gehen wir von einer Vorsatztat aus", so Maierhofer.
Der Brand war laut Peter Hofkirchner, dem stellvertretenden Anstaltsleiter, gegen 21 Uhr ausgebrochen. Alle 50 in der betroffenen Abteilung Inhaftierten wurden in Sicherheit gebracht. Das Feuer griff auf Einrichtungsgegenstände über. Auch die Wiener Berufsfeuerwehr war im Einsatz. "Wir haben die Betriebsfeuerwehr der Justizanstalt mit einem Atemschutztrupp unterstützt", sagte Sprecher Christian Feiler.
"Eine mittlere Katastrophe"
"Ein Brand in der Justizanstalt ist eine mittlere Katastrophe", konstatierte Hofkirchner. "Wir haben mit allen verfügbaren Kräften die Hafträume geräumt, die ganze Abteilung war verraucht", berichtete der Oberst. Die Häftlinge wurden in andere Hafträume verlegt. Die betroffene Abteilung war am Montag weiterhin gesperrt. Feuerzeuge waren den Insassen jedenfalls erlaubt. Im betroffenen Haftraum "ist es nicht verboten, zu rauchen".
Wie Hofkirchner am Montagnachmittag sagte, seien von den elf ins Spital gebrachten Justizwachebeamten bereits alle in häusliche Pflege entlassen worden. Der schwer verletzte Häftling befinde sich weiterhin auf der Intensivstation, ein zweiter Häftling in stationärer Behandlung.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.