Es waren nervenzerreißende Szenen, als an einem heißen Badetag im Juni ein Bub (13) beim Schwimmausflug mit der Schule im Neufelder See (Burgenland) unterging. Ein halbes Jahr später sorgt der Fall weltweit für medizinisches Aufsehen. Das Kind hat die 41 Minuten unter Wasser ohne bleibende Schäden überlebt!
Mortezza M. lag mit Kreislaufstillstand auf dem Grund des Sees, die Lungen voll Wasser, bevor ihn Taucher bergen konnten und ihn das Rettungsteam wiederbeleben konnte. Ein Hubschrauber brachte den jungen Afghanen ins Donauspital. "Niemand von uns konnte glauben, dass das Kind wirklich 41 Minuten unter Wasser war. Aber alle Protokolle und Zeugenaussagen bestätigten die Angaben", erzählt Alexander Rokitansky, Vorstand der Kinder-Intensivstation des Donauspitals.
Künstlicher Tiefschlaf bei 33 Grad
Doch das Ärzteteam gab nicht auf, wandte eine von ihnen eingeführte Methode an. Der 13-Jährige wurde im künstlichen Tiefschlaf eine Woche auf 33 Grad heruntergekühlt und beobachtet. Laut Rokitansky sei es gut dokumentiert, dass Menschen bei einem Kreislaufstillstand ohne Sauerstoffzufuhr bessere Überlebenschancen haben, wenn ihr Körper stark abgekühlt ist. Einen Monat war Mortezza auf der Kinderintensivstation, dann wechselte er ins Kaiser-Franz-Josef-Spital.
Mutter Sami und Vater Mustafa bedankten sich beim Team des Krankenanstaltenverbundes. Und Mortezza? Er lernt brav in der Schule, liebt Mathe und Deutsch - und spielt schon wieder begeistert Fußball!
Martina Münzer, Kronen Zeitung
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