Kaum Interesse

50.000 Euro Steuergeld: Radfahrkurse für Migranten

Österreich
12.09.2016 07:15

Überall sonst ist das Radfahren Privatsache. In Wien muss die Stadt "helfend" eingreifen. Mit Steuergeld, versteht sich, und natürlich nur für bestimmte Zielgruppen. Seit drei Jahren gibt es eigene Pedalritterkurse für Migranten. Das Interesse ist überschaubar, die Kosten summieren sich auf mehr als 50.000 Euro.

Zählten "Mama fährt Rad" und "Frau in Fahrt" anfangs 33 Teilnehmerinnen, sind heute - nach einem kurzen Höhenflug 2014 - noch 27 Frauen in den Kursen. Das geht aus einer Anfrage der ÖVP hervor. Folge: Jede Bike-Anfängerin kostete aktuell 352 Euro.

Vassilakou, eine Teilnehmerin und Sandra Frauenberger (v.l.n.r.) bei der Kurspräsentation 2014 (Bild: Gokmen/PID)
Vassilakou, eine Teilnehmerin und Sandra Frauenberger (v.l.n.r.) bei der Kurspräsentation 2014

"Füllhorn ausgeschüttet"
Organisiert wird das Projekt, das "Radfahren für Frauen mit Migrationshintergrund attraktiver machen soll", von der Mobilitätsagentur (Jahresbudget: 2,2 Millionen Euro). "Während die ohnehin knappe Subvention für den Oma-Dienst erst auf großen öffentlichen Druck neuerlich genehmigt wurde, wird bei Prestigeprojekten der grünen Verkehrsstadträtin das Füllhorn ausgeschüttet", kritisiert ÖVP-Obmann Gernot Blümel. Das sei ein "gravierendes Beispiel für die mangelnde Treffsicherheit bei Subventionen" in Wien. "Alles zu Lasten der Steuerzahler", so Blümel.

Gernot Blümel (Bild: Peter Tomschi)
Gernot Blümel

Und warum stehen diese Kurse nicht auch männlichen Flüchtlingen offen? Antwort aus dem Vassilakou-Büro: Im Gegensatz zu Frauen aus bestimmten Regionen können die meisten Männer bereits radeln.

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