Löst McDonald ab

Amon will erklären, “wofür es diese ÖVP braucht”

Österreich
05.09.2016 12:35

Nach dem Abgang von ÖVP-Generalsekretär Peter McDonald will dessen Nachfolger Werner Amon in seinem neuen Job "überraschen". Konkret gehe es darum, den Menschen deutlich zu machen, "wofür es diese Volkspartei braucht". Die "durchaus zeitgemäße" Bündestruktur der Partei wolle er jedenfalls nicht auflösen, wie der 47-Jährige Montagmittag bei einer Pressekonferenz erklärte.

Parteiobmann Reinhold Mitterlehner habe ihn beauftragt, die Zusammenarbeit von Regierungsteam, Parlamentsklub und Bundespartei zu optimieren: "Es geht darum, dass wir den Menschen deutlich machen, wofür es diese Volkspartei braucht", so Amon. Es sei wichtig, dass die ÖVP ihrem Namen gerecht werde: "Eine Partei ist kein Selbstzweck, sie ist Mittel zum Zweck." Amon will beim Profil nachschärfen und räumte ein, dass man derlei Aussagen bereits kennt. Er bat daher um etwas Zeit und versprach: "Wir werden Sie überraschen, darauf können Sie sich verlassen."

Amon mit seinem Vorgänger Peter McDonald (Bild: APA/HERBERT NEUBAUER)
Amon mit seinem Vorgänger Peter McDonald

"Lange genug dabei, um nicht naiv zu sein"
Für die Entscheidung, den neuen Job zu übernehmen, habe er "ausreichend Zeit" gehabt, sich das gut zu überlegen. Auch sei er "lange genug dabei, um nicht naiv zu sein": "Ich freue mich wahnsinnig auf diese Aufgabe, auf diese spannende Herausforderung. Ich bin überzeugt, dass wir einiges zustande bringen werden."

Grundsätzlich will sich Amon dann zu Wort melden, wenn er dies für nötig hält. Im Gegensatz zu seinem Vorgänger Peter McDonald sei er aber auch Abgeordneter im Parlament und könne diese Plattform nutzen. Von "Wadlbeißerei" hält er nicht viel: "Ich glaube, dass die Menschen es satt haben, wenn Politiker aus falsch verstandener Aufgabenstellung heraus Dinge nur um des Ablehnens Willen ablehnen." Notwendig sei viel eher eine sachliche Auseinandersetzung - und die könne hart sein. Hier appellierte er auch an die Medien, nicht jeden Diskurs als Streit zu bezeichnen. "Es geht nicht um Wadlbeißerei oder um das Kochen irgendwelcher Giftgetränke, sondern um den Sachkonflikt."

ÖVP-Klubchef Reinhold Lopatka, Mitterlehner, Amon, McDonald (Bild: APA/HERBERT NEUBAUER)
ÖVP-Klubchef Reinhold Lopatka, Mitterlehner, Amon, McDonald

Kein Problem mit den Bünden der Partei
Die Bündestruktur der Partei hält Amon für "durchaus zeitgemäß". Die personelle Ausstattung der Teilorganisationen sei eine "ausgezeichnete Ausgangslage", um ein ordentliches Profil vorzuweisen: "Wir denken nicht daran, uns aufzulösen." Dies bekräftigte auch Mitterlehner. Im Unterschied zu einer Interessensvertretung, die Klientelpolitik mache, gehe es bei der Partei um das gemeinsame Ganze. Amon räumte ein, dass die Partei durch seine Bestellung nicht jünger oder weiblicher werde, hierfür könne er aber niemandem einen Vorwurf machen. Mitterlehner erklärte, dass über die Listenerstellung der Frauenanteil gehoben werden soll.

Die Neubesetzung habe sich kurzfristig ergeben, da McDonald in die Privatwirtschaft wechseln wolle, erklärte Mitterlehner die Veränderung. Amon sei ein "politischer Vollprofi", der von 0 auf 100 sofort einsteigen könne. Er erfülle "genau das, was wir jetzt brauchen". Nun müssten die Regierungsarbeit und die Koordinierung in der Partei vorangetrieben werden. Es gelte, "das Angebot der ÖVP noch besser darzustellen". Dafür sei Amon in der ÖVP-Vorstandssitzung am Sonntagabend auch zum Mediensprecher gewählt worden.

Amon bedankte sich dann beim Parteiobmann, dass er die neue Aufgabe in dieser "spannenden Zeit" übernehmen darf sowie bei seinem Vorgänger für die Übergabe der gut organisierten Zentrale. Finanzminister Hans Jörg Schelling erklärte beim Verlassen der Parteileitung, er halte die Bestellung Amons für eine "richtige, gute" Entscheidung.

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