Knalleffekt

Aslan G. gegen 100.000-Euro-Kaution enthaftet

Österreich
23.02.2016 13:31

Sensationelle Entwicklung im Fall Aslan G.: Der mutmaßliche Sechsfachmörder, der auf Betreiben der Moskauer Generalstaatsanwaltschaft an Russland ausgeliefert werden soll, befindet sich seit Dienstag auf freiem Fuß. Er musste vom Straflandesgericht Wien gegen Hinterlegung einer Kaution von 100.000 Euro enthaftet werden.

Aslan G. hatte sich zuletzt nur mehr in Übergabehaft befunden, weil ihn die bulgarischen Behörden wegen eines Urkundendelikts - der 45-Jährige hatte in Bulgarien einen gefälschten Pass verwendet - zur Verantwortung ziehen möchten. Die zeitlich begrenzte Auslieferungshaft hinsichtlich des russischen Ersuchens war bereits am 19. Jänner abgelaufen.

Das Wiener Oberlandesgericht (OLG) leistete nun einer Beschwerde der Wiener Rechtsvertreter des angeblichen Schwerkriminellen Folge. In Bezug auf den falschen Ausweis ist für das OLG im Unterschied zur Ansicht des Erstgerichts von keiner Tatbegehungsgefahr mehr auszugehen. Der verbliebene Haftgrund der Fluchtgefahr konnte nach Dafürhalten des OLG durch die Kaution subsumiert werden. "Das Geld ist heute am Konto des OLG eingelangt. Der zuständige Richter hat daraufhin gegen Gelöbnis die Enthaftung verfügt", hieß es.

Aslan G. sicherte vor seiner Enthaftung zu, er werde bis zur endgültigen Entscheidung über das russische Auslieferungsersuchen und das bulgarische Übergabeverfahren das Land nicht verlassen. Er verpflichtete sich, seinen Wohnort bzw. allfällige Adressänderungen der Justiz bekannt zu geben.

Des sechsfachen Mordes beschuldigt
Der 45-Jährige war im Jänner 2015 im Zuge einer Zielfahndung am Wiener Hauptbahnhof festgenommen worden. Die russischen Behörden wollen ihm den Prozess machen, weil er ihrer Darstellung zufolge als Chef einer kriminellen Vereinigung zwischen November 2012 und Oktober 2013 sechs Menschen von Mitgliedern seiner Bande mit Kalaschnikow-Sturmgewehren bzw. Maschinenpistolen beseitigen ließ.

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