Die jüngste Enthüllung der Deutschen Presse-Agentur hatte für Aufsehen gesorgt: Wie berichtet, werden in Deutschland immer öfter Reisen von Asylwerbern in ihre Heimatländer gemeldet. Nun bestätigt das heimische Innenministerium: Ja, Asylwerber kehren auch von Österreich aus immer wieder in ihre Heimatländer zurück.
Über genaue Zahlen kann oder will man sowohl bei den deutschen als auch bei den österreichischen Behörden nicht sprechen - doch komme es vermehrt zu Meldungen über Heimatreisen von Flüchtlingen, hatte das deutsche Amt für Migration und Flüchtlinge der dpa erklärt. Obwohl diese Menschen also in ihrer Heimat aus politischen, religiösen under persönlichen Gründen nicht mehr sicher sind, kehren sie zurück - und verlieren dadurch auch nicht automatisch ihren Schutzstatus. Vieles hänge "vom Einzelfall ab", heißt es im deutschen Bundesamt.
"Gleiche Geschichte wie in Deutschland"
Gegenüber der "Kleinen Zeitung" bestätigte der Sprecher des österreichischen Innenministeriums, Karl-Heinz Grundböck, das "Phänomen", dass Asylwerber während ihres Verfahrens für Kurzbesuche in ihre Heimatländer reisen. "Es handelt sich dabei um die gleiche Geschichte wie in Deutschland", sagte Grundböck. Viele Menschen würden eben nachsehen wollen, ob "ihr Haus noch steht" oder "Familienangehörige noch am Leben sind". Teils würden die Flüchtlinge auch in "vergleichsweise sichere" Teile ihre Heimatländer fahren, schränkte er ein.
Jedenfalls gebe es auch in Österreich "keinen Automatismus", der gleich zum Verlust des Asylstatus führen würde. Es komme auf den Einzelfall an, betonte auch der Ministeriumssprecher.
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