Im Hafen von Famagusta hat der "Seekrieg" der als rechtsextrem eingestuften Identitären gegen die vor Libyen kreuzende Flotte der NGO-Asylorganisationen offenbar einen Rückschlag erlitten: Unbestätigten Meldungen zufolge habe die tamilische Crew des Identitären-Kahns "C-Star" auf Zypern um Asyl angesucht.
Noch bevor die "C-Star" zu einem - juristisch ohnehin äußerst problematischen - Einsatz Richtung libyscher Küste auslaufen konnte, liegt das Schiff im Hafen von Famagusta auf Zypern fest: Wie das österreichische Dokumentationsarchiv (DÖW) via Twitter aus einem Web-Blog zitierte, habe die tamilische Mannschaft der "C-Star" in Famagusta um Asyl angesucht.
Angeblich auch Vorwurf der Schlepperei
Das wäre für die rechtsextremen Organisatoren der Aktion "Defend Europe" ein herber Rückschlag - und auch ziemlich peinlich: Die Gruppe der Identitären hätte damit selbst weitere Migranten nach Europa gebracht, und die Führungscrew der "C-Star" wird sich vielleicht auch wegen des Verdachts der Schlepperei verantworten müssen. So heißt es in dem Posting auch: "Die Tamilen an Bord der 'C-Star' mussten für ihre Mitreise zahlen. Der Kapitän und sein erster Offizier wurden in Polizeigewahrsam genommen."
Laut örtlichen Medienberichten seien insgesamt zehn Besatzungsmitglieder wegen Dokumentenfälschung festgenommen worden.
Identitäre: "Crew zahlte für Ausbildung"
Eine Bestätigung dieser Berichte steht aus - es könne sich durchaus um "Fake News linker Aktivisten" handeln, mutmaßen Insider. Seitens der Identitären wurde noch am Mittwoch behauptet, die Tamilen, die zu "Trainingszwecken" an Bord gewesen seien, seien "von NGOs massiv bedrängt" worden, einen Asylantrag zu stellen. Bezahlt hätten die Crewmitglieder für eine "Kapitänsausbildung" - der Vorwurf der Schlepperei sei "absurd".
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