Der Abschied von Grünen-Chefin Eva Glawischnig aus der Politik ist sehr emotional ausgefallen. In der Pressekonferenz am Donnerstag sprach sie von einer "zutiefst persönlichen Entscheidung" und brachte dabei ihr engstes Umfeld ins Spiel: Sie habe Familie, "der gegenüber ich eine Verantwortung habe, dass ich gesund bleibe". Die 48-Jährige verwies in diesem Zusammenhang auf gesundheitliche Risiken, die die Arbeit als Vorsitzende einer Partei mit sich bringe. Unter Tränen sagte sie schließlich: "Danke an meine Söhne Benjamin und Sebastian - und danke an Volker."
"Ich habe eine Entscheidung getroffen und es ist eine zutiefst persönliche Entscheidung: Ich werde nicht mehr als Spitzenkandidatin für die Grünen zur Verfügung stehen. Ich werde all meine Funktionen zurücklegen: die Bundessprecherin, die Klubobfrau und auch mein Nationalratsmandat", so Glawischnig zu Beginn ihrer Rede.
"Es hat körperliche Warnsignale gegeben"
Gleich darauf wurde sie persönlich: "In aller Offenheit: Ich habe eine Familie, ich habe zwei wunderbare Kinder, zwei Söhne, und es hat körperliche Warnsignale gegeben, die ich ernst nehmen muss. Ich habe gegenüber meiner Familie und meinen Kindern eine Verantwortung, dass ich gesund bleibe, dass ich in voller Gesundheit für sie da bin."
Und weiter: "Den Job eines Parteichefs, einer Parteichefin kann man nicht ewig machen. Das bedeutet 24 Stunden Erreichbarkeit, und das sieben Tage pro Woche. In Zeiten dieser medialen Zuspitzung reibt das jeden Menschen einfach auf."
Zwei Söhne mit Ehemann Volker Piesczek
Zum Abschluss sagte sie mit Tränen in den Augen in Richtung ihrer Familie: "Danke an meine Söhne Benjamin und Sebastian - und danke an Volker." Glawischnig ist seit 2005 mit Fernsehmoderator Volker Piesczek verheiratet, der im Frühjahr auch Promikandidat in der ORF-Tanzshow "Dancing Stars" war. Mit dem 48-Jährigen hat sie die zwei Kinder.
Schweren allergischen Schock erlitten
Mit ihren Anspielungen auf ihre Gesundheit bezog sich Glawischnig wohl auf den schweren allergischen Schock, den sie Anfang April erlitten hatte. Damals musste sie in der Notaufnahme des Wiener AKH behandelt werden und in weiterer Folge für einige Zeit alle politischen Termine absagen. Der "Krone" gegenüber erklärte sie später, sie sei in der Früh mit Symptomen einer schweren Allergie aufgewacht, in die Notaufnahme gekommen und mit Cortison behandelt worden, das sie nicht vertrage. Die Diagnose habe schließlich gelautet, dass Birkenpollen an ihrer Erkrankung schuld gewesen seien.
"Ich bedanke mich bei Ihnen allen"
Am Donnerstag finalisierte Glawischnig ihren Rückzug aus der Politik in der Pressekonferenz mit den Worten: "Das wird jetzt mein letztes Statement in einer politischen Öffentlichkeit fürs Erste. Ich bedanke mich bei Ihnen allen und wünsche Ihnen alles Gute. Und wir werden uns mit Sicherheit noch irgendwann im Leben begegnen."
krone.at hörte sich angesichts des Abgangs der Grünen-Chefin auf der Straße um: Werden Sie Eva Glawischnig vermissen?
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