Eine hochsensible Risikoanalyse des Staates untersucht Anschläge mit biologischen, chemischen und nuklearen Waffen auf Österreich. Die größte Gefahr: Pocken!
Ein irrer Milliardär will das Problem der Überbevölkerung lösen. Sein Plan: Ein Killer-Virus soll unseren Planeten von einer Hälfte der Bevölkerung befreien, damit die Menschheit als Ganzes überleben kann. Das ist Darwinismus 2.0. Und natürlich Hollywood pur. Nach einem Roman von Dan Brown darf Tom Hanks im Kino die Welt retten. Filme und Serien sind momentan voll von Viren, die uns Menschen auslöschen oder zu Zombies machen.
In der echten Welt sind aber nicht psychisch labile Milliardäre das Problem, es sind die Terroristen. Und wie schnell Hollywood Realität werden kann, beweist eine aktuelle, hochsensible Risikoanalyse, die der "Krone" vorliegt und die vom Lebens- und dem Innenministerium gemeinsam mit dem Kuratorium Sicheres Österreich (KSÖ) erstellt worden ist. Der Titel des Dossiers: "Biologische, chemische, radiologische und nukleare Bedrohungen."
Die ganze Palette des Todes auf einer x- und einer y-Achse: Unterteilt ist die Risikoanalyse in Auswirkung und Plausibilität, also den tatsächlichen Schaden und die Wahrscheinlichkeit des Auftretens. Die Auswirkung berücksichtigt Kategorien wie Infektiosität, Letalität oder Verwundbarkeit, die Plausibilität wiederum Kriterien wie Herstellung oder Transit. Auf einer Skala von 0 (sehr gering) bis 10 (sehr hoch) wird für die Risikonalyse der Mittelwert aller Kategorien errechnet.
33 Seiten fassen Gefahren zusammen
Das 33-Seiten-Dokument hat wesentliche Gefahren für Österreich analysiert und in Kategorien eingeteilt. Die größten Bedrohungen für unser Land sind:
"Es gibt aber keinen Grund zur Panik", erklärt Innenminister Wolfgang Sobotka. Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil: "Wichtig ist, die unterschiedlichen Dimensionen der Gefahren zu erkennen und Folgen abzuschätzen."
Was bedeutet das jetzt für Österreich?
Nicht alles lässt sich vermeiden, nicht vor allem sind wir sicher. Nach der Risikoanalyse hat das Kuratorium Sicheres Österreich jedoch eine Liste an speziellen Sofortmaßnahmen erstellt, die das Land umzusetzen hat. Wichtig: den Impfschutz für Einsatzkräfte, Schlüsselpersonal und Bevölkerung zu stärken - vor allem im Hinblick auf Pockenviren. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Verbesserung von Ausrüstung und Ausbildung.
Was jeder für sich tun kann: Wasser- und Lebensmittelvorräte für mindestens drei Tage anlegen, batteriebetriebenes Radio und Kerzen für einen längeren Stromausfall besorgen.
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