Großer Medienandrang

Die ganze Welt blickt nun auf unser Österreich

Österreich
02.12.2016 16:40

"There are no kangaroos in Austria", lautet ein beliebter Spruch, der auf die Verwechslungsgefahr zwischen Austria und Australia hinweisen will. Spätestens am Sonntag ist damit Schluss: Die ganze Welt blickt auf die Bundespräsidentenwahl in unserem Land. Mehr als 700 Journalisten werden aus der Hofburg berichten - so viele wie noch nie.

Jahrelang hatte Österreich auf der politischen Weltbühne nur eine Statistenrolle inne. Plötzlich ist es in den Mittelpunkt des Interesses gerückt. Von Kanada bis nach Japan, von der "Süddeutschen Zeitung" bis zur "New York Times": Mehr als 700 nationale und internationale Journalisten werden aus der Hofburg berichten. "Es haben sich noch mehr Medien akkreditiert als beim letzten Mal", heißt es aus dem Innenministerium.

"Ein kleines Land kann ein Beben verursachen"
Täglich treffen neue Auslandskorrespondenten in Wien ein. Darunter auch Derek Scally. Er berichtet für die "Irish Times" über die Bundespräsidentenwahl. Scally ist sich sicher: "Ein kleines Land kann ein Beben verursachen." Irland kenne diese Rolle in der EU bereits. "Die Entscheidung im Nachhall von Donald Trump und als mögliches Vorzimmer von Marine Le Pen in Frankreich ist in unsicheren Zeiten wie diesen entscheidend für die Zukunft der Europäischen Union", so der irische Korrespondent zur "Krone".

(Bild: APA/Werner Kerschbaummayr)

Das weckt auch das Interesse der USA am Ausgang der Wahl. "Ganz Europa kämpft mit neuen politischen Verhältnissen", so Alison Smale, die für die "New York Times" derzeit in Wien ist. Schon im Vorfeld reiste Smale an, um die beiden Kandidaten zum Interview zu treffen. Erschienen ist aber nur die Geschichte mit dem FPÖ-Kandidaten. "Das Interesse meiner Redaktion galt mehr Norbert Hofer. Er ist eine neue Figur als möglicher Präsident. Populisten sind populär geworden", so die Journalistin.

(Bild: ORF/Thomas Ramstorfer)

"Für Frankreich ist Situation in Österreich ein Spiegel"
Mit Spannung wird das Ergebnis auch in Frankreich erwartet. Blaise Gauquelin ist für die renommierte "Le Monde" bereits in der Bundeshauptstadt und wird am Wahlsonntag die beiden Kandidaten begleiten. "Wir sind in einer ähnlichen Situation wie Österreich mit linken und rechten Regierungsparteien, die Angst haben, nicht in die Stichwahl zu kommen", erklärt Gauquelin. "Für Frankreich ist Österreich im Moment ein Spiegel und Marine Le Pen sagt auch, dass sie sehr genau beobachtet, was bei euch passiert."

(Bild: AP)

Besonders hoch ist das Medieninteresse bei unseren Nachbarn. "Wir wollen vor allem erfahren, ob es so etwas wie einen Trump-Effekt auch in Österreich gibt, denn das lässt unmittelbar Rückschlüsse auf mögliche ähnliche Entwicklungen in Deutschland zu", sagt ARD-Korrespondent Michael Mandlik. "Natürlich blickt man auch deshalb am Sonntag von Berlin aus gebannt nach Wien, ob mit Norbert Hofer zum ersten Mal ein Vertreter der rechten FPÖ Staatsoberhaupt wird." Gemeinsam mit Hunderten Journalistenkollegen aus dem In- und Ausland wird Mandlik live aus der Hofburg berichten, er ist sich sicher: "Nicht nur Europa, die ganze Welt schaut am Sonntag nach Wien."

Van der Bellen und sein Wahlkampfleiter Lockl (Bild: APA/GEORG HOCHMUTH)
Van der Bellen und sein Wahlkampfleiter Lockl
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