Zu den Übergriffen kam es zwischen den Jahren 2000 und 2013. Der großteils nicht geständige Beschuldigte verübte die Taten vor allem auf dem Dachboden und in einem Kellerabteil des Hauses im Salzburger Pongau, in dem die Familie wohnte. Zu den Tatzeitpunkten sei seine Frau außer Haus gewesen, sie habe Verwandte im Kosovo besucht, schilderte Staatsanwältin Barbara Fischer.
"Mach das, oder du stirbst"
Im Keller und auf dem Dachboden habe sich der Mann dann an seinen 1994 und 1995 geborenen Töchter sexuell vergangen. Er habe die Kellertür verriegelt, und die Kinder durch die Drohung, er werde sie umbringen, wenn sie etwas davon ihrer Mutter erzählten, eingeschüchtert und gefügig gemacht. "Er sagte zu einer Tochter: Mach das, oder du stirbst", erklärte Fischer. Den im Jahr 1998 geborenen Sohn habe er versucht, in der Badewanne zu missbrauchen, als der Bub sieben Jahre alt war.
Erst im Mai 2015 hatten sich die Kinder getraut, der Mutter von den schweren Übergriffen zu erzählen und eine Anzeige bei der Polizei eingebracht, sagte die Staatsanwältin. Der Angeklagte wies jede Verantwortung von sich und meinte, seine Familie würde ihn zu Unrecht belasten. Im Keller waren Kondome sichergestellt worden - einem gerichtsmedizinischen Gutachten zufolge mit DNA-Spuren von einer der beiden Töchter. Dass er sie nur zufällig berührt habe, sie eine Schutzbehauptung, sagte Fischer.
Der Verfahrenshelfer entgegnete, dass der Angeklagte die vorgeworfenen Taten nicht begangen habe. Der Mann war nur zur Blutschande geständig, weil er mit einer der beiden Töchter, als diese zwischen 15 und 18 Jahre alt war, geschlechtlich verkehrt und diese freiwillig mitgemacht habe.
"Kinder werden kein normales Leben führen können"
Laut der Rechtsvertreterin der betroffenen Familienangehörigen geht es den drei Kindern und auch der Mutter sehr schlecht. "Die Kinder werden voraussichtlich kein normales Leben mehr führen können. Ihnen wurde die Kindheit gestohlen. Zwei sind in psychotherapeutischer Behandlung. Eine Tochter ist psychisch derzeit nicht in der Lage, sich therapieren zu lassen." Zudem habe die Frau des Beschuldigten Angst vor ihrem Mann und mit großen finanziellen Problemen zu kämpfen. "Die Familie verliert ihre Wohnung, es läuft ein Räumungsverfahren."
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