Rot-Grün dafür

Ein Denkmal in Wien für Massenmörder Ho Chi Minh

Österreich
22.02.2017 16:01

Unzählige Kriegsverbrechen, Millionen Tote, systematische Folter und blutiger Terror - diese leichenübersäte Leistungsbilanz ist offenbar die ideale Voraussetzung, um in der Stadt Wien mit einem Denkmal geehrt zu werden: Die Fans von Vietnams Kommunistenführer Ho Chi Minh (1890-1969, Bildmitte) dürfen jetzt im Wiener Donaupark mit dem Sanktus der rot-grünen Stadtregierung eine Statue ihres Idols aufstellen.

Die frohe Botschaft für die (ohnehin nur noch wenigen) Kommunisten verkündete natürlich der "Falter" - die Autorin hat im lustig-flockig-locker erzählten Gschichterl über die vietnamesischen Denkmal-Pläne und die "Alt-Achtundsechziger im linken Flügel des Rathauses" aber irgendwie vergessen, die Säuberungswellen, die Genickschüsse, die widerwärtigsten Folterpraktiken an gefangenen US-Piloten oder die Umerziehungslager der Kommunisten Ho Chi Minhs zu erwähnen.

Und nein: Das ist alles KEIN Aprilscherz, wie der "Krone" eine Sprecherin von Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny (SPÖ) bestätigte: "Die Stadt Wien wird für die Pflege des Denkmals sorgen. Die Errichtung finanziert die Gesellschaft Vietnam-Österreich."

Manfred Juraczka (Bild: APA/Georg Hochmuth)
Manfred Juraczka

Juraczka: "Das ist doch eine Schande"
Bei allen Nicht-Kommunisten dieser Republik könnte diese Entscheidung der rot-grünen Stadtregierung nicht wirklich toll ankommen. Etwas deftiger kommentiert ÖVP-Klubobmann Manfred Juraczka (Foto oben) den Bau des Ho-Chi-Minh-Denkmals: "Das ist doch eine Schande, dass das offizielle Wien keinerlei Berührungsängste mit Massenmördern hat."

Eine Frage drängt sich noch auf: Hofft die rot-grüne Stadtregierung tatsächlich, dass mit derartigen Aktionen ihre Beliebtheitswerte steigen?

Wer war Ho Chi Minh?
Ho Chi Minh wurde 1890 im Dorf Kim Lien geboren, studierte im europäischen Ausland und zählte 1930 zu den Gründern der Kommunistischen Partei Indochinas, aus der später die Kommunistische Partei Vietnams hervorging. Im Vietnamkrieg (1955-1975) gehörte er zu den treibenden Kräften bei den Versuchen, den Nord- und Südteil des Landes wiederzuvereinigen. Bekannt wurde dabei etwa auch der Ho-Chi-Minh-Pfad, ein dichtes Netz von versteckten militärischen Versorgungswegen. Ho Chi Minh starb am 2. September 1969.

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