Für Aysun und Mehmet C. ist eine Welt zusammengebrochen. Ihr Sohn Ibrahim sitzt in der Justizanstalt Wien-Josefstadt hinter Gittern. Er hat vergangene Woche beinahe einen Fußgänger überfahren. Ermittlungen wegen Terrors laufen. Die "Krone" hat jetzt mit den gebrochenen Eltern gesprochen.
"Unser Sohn ist kein Terrorist, auch kein Sympathisant des IS", sind sich die Eltern sicher. "Das kann man auf seiner Facebook-Seite nachverfolgen. Er verurteilt Terrorismus", fügt der Vater hinzu. Doch wie kam es zu jenem tragischen "Amok-Vorfall" in Favoriten, bei dem ein Fußgänger vor dem Peugeot auf die Seite springen musste?
"Allahu Akbar"-Rufe kamen aus Rap-Song
Die Eltern sind überzeugt: Ihr Sohn wollte Pizza holen und suchte einen Parkplatz. "Der Mann ging bei Rot über die Straße", sagt Mehmet C. "Mein Sohn ist nie in die Fußgängerzone hineingefahren", so der Vater, der in dritter Generation in Österreich lebt, weiter.
Woher kamen die Allahu-Akbar-Rufe? Ibrahim habe türkisch-deutsche Rapmusik gehört und mitgesungen. Der Vater spielt das Musikvideo am Handy vor, im Text ist es deutlich zu hören.
Der 21-Jährige war beim Heer, hatte Installateur gelernt und vor Kurzem seinen Job verloren. Die nächste Stelle war aber schon in Sicht. Ibrahim sei nie aggressiv aufgefallen. "Nun weint er", sagt die Mutter.
Marihuana geraucht
Ein Problem gab es - Marihuana. Vor einem Jahr verlor er deswegen den Führerschein. Die Moralpredigten der Eltern fruchteten. Doch vor ein paar Wochen habe er wieder angefangen, litt an Halluzinationen. Der Vater konsultierte einen Arzt. Doch der Bub müsse dazu bereit sein, sich behandeln zu lassen, hieß es.
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