Abfälle aus Rom

Erster Zug mit Müll unterwegs nach Zwentendorf

Österreich
19.12.2016 11:30

Ein erster Zug mit ungetrenntem Müll aus Rom ist am Sonntag vom Bahnhof Tiburtina in Richtung Österreich abgefahren. Das berichtete die römische Tageszeitung "Il Messaggero". Der Abfall soll in der EVN-Verwertungsanlage in Zwentendorf/Dürnrohr verbrannt werden.

Ab Dezember dürfen - vom Umweltministerium genehmigt - innerhalb eines Jahres maximal 70.000 Tonnen Müll aus Rom nach Österreich eingeführt werden. Der Transport nach Österreich ist zur Entlastung der italienischen Hauptstadt dringend notwendig. Auch nach Deutschland wird Müll mit der Bahn gebracht.

Die EVN-Verwertungsanlage in Zwentendorf/Dürnrohr (Bild: EVN/Kargl)
Die EVN-Verwertungsanlage in Zwentendorf/Dürnrohr

Bisher ließen sich in Rom keine Entsorgungsmöglichkeiten umsetzen, die laut EU-Gesetzgebung ohnehin verbotene Deponie Malagrotta war 2013 geschlossen worden. Nach ihrer Schließung suchte Rom vergeblich nach anderen Entsorgungsmöglichkeiten. Pläne für die Errichtung von Müllverbrennungsanlagen scheiterten an Anrainerprotesten. Dazu kamen Missmanagement und Korruption bei der städtischen Müllentsorgungsfirma AMA, bei der ein Finanzloch von 650 Millionen Euro klafft.

Roms Umweltbeauftrage zurückgetreten
Die Probleme mit der Müllentsorgung in Rom drohen sich zuzuspitzen. Die Umweltbeauftragte Paola Muraro, die die Müllentsorgung in der Ewigen Stadt hätte lösen sollen, trat vergangene Woche zurück. Muraro zog die Konsequenzen aus den Ermittlungen, welche die römische Staatsanwaltschaft wegen Amtsmissbrauchs und Verstoß gegen Umweltgesetze gegen sie aufgenommen hat. Die Vorwürfe gegen sie beziehen sich auf die Zeit ihrer Beratungstätigkeit für die städtische AMA.

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