Während der Kanada-Handelspakt CETA derzeit noch immer viele Kritiker in Atem hält, treibt die EU im Geheimen insgesamt 46 Freihandelsabkommen mit ähnlich verheerenden Auswirkungen auf Mensch und Umwelt voran. Diese erschreckende Entwicklung deckte jetzt Greenpeace auf.
Zunächst die guten Umweltnachrichten: Sie besagen, dass sich das Freihandelsabkommen mit Kanada immer weiter verzögert. "Ursprünglich sollte CETA schon im Dezember unterzeichnet werden, doch in den wichtigsten EU-Gremien gibt es massiven Widerstand und im Brüsseler Sozialausschuss sogar einen mehrheitlichen Beschluss gegen den Pakt", berichtet Österreichs Greenpeace-Chef Alexander Egit.
46 Freihandelsabkommen am Start
Doch Grund zur Entwarnung kann der heimische Aktivist nicht geben. Im Gegenteil: Im Windschatten von CETA sollen im Geheimen insgesamt 46 Freihandelsabkommen durchgepeitscht werden - von Kamerun über den Kongo bis hin zu Vietnam, Saudi-Arabien und Israel, um nur einige zu nennen.
"Viele sind mit 'Giftzähnen' ausgestattet"
Egit präzisiert: "Nicht jedes Abkommen ist schlecht, doch viele sind mit 'Giftzähnen' ausgestattet, die den hohen heimischen Umwelt- und Arbeitsstandards schaden könnten. Statt Lehren aus CETA und dem bis auf Weiteres gestoppten TTIP-Pakt mit den USA zu ziehen, macht Brüssel so weiter wie bisher." Spar-Chef Gerhard Drexel: "Wir dürfen nicht müde werden, auf die Gefahr solcher unausgegorenen Pakte hinzuweisen."
Mark Perry und Christoph Matzl, Kronen Zeitung
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